Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung / Seite 103

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klesschwert, das darüber schwebt, besteht darin, dass – Sie wissen es – ein Gutteil der Mittel, die hier zur Verfügung gestellt werden, direkt damit zusammenhängt, wie bei uns das Glücksspiel geregelt ist. Wenn hier auf europäischer Ebene eine Änderung kommt, was das Glücksspiel betrifft, dann müssen wir uns raschest etwas einfallen lassen. Diese Absicherung des Sports können wir nicht gewährleisten, denn das haben wir auf nationaler Ebene nicht in der Hand.

Die Vorredner, ob der Präsident der Sportunion Peter Haubner oder der Mehrfach-Prä­sident Peter Wittmann – da meine ich jetzt den Präsidenten der BSO, des Paralympi­schen Committees und des ASKÖ –, haben übereinstimmend gesagt: Für den Top-Sport wird viel gegeben. – Wir haben ja nicht nur die EURO heuer, der Bund stellt auch 6 Millionen € für die Vorbereitung zu den Olympischen Sommerspielen in Peking zur Verfügung.

Meine Damen und Herren, das ist ein Vielfaches dessen, was es in der Vergangenheit für unsere Top-Sportler gegeben hat und ich hoffe sehr, dass es etwa 50 bis 60 Top-Sportler schaffen werden, nach Peking zu fahren. Präsidentin Glawischnig und ich ha­ben bei einer Veranstaltung noch versucht, den Hockey-Spielern moralische Unterstüt­zung zu geben. Sie waren die letzte Mannschaftssportart, die versucht hat, nach Pe­king zu kommen und in Südamerika bei einem Turnier die Minimalchance nützen woll­te. Wir haben im Mannschaftssport leider keine Mannschaft, die den Weg nach Peking antreten kann. Da ist Österreich im Vergleich mit anderen Nationen in Europa nicht gut unterwegs, weder im Handball, noch im Basketball, noch im Fußball. (Abg. Dr. Mitter­lehner: Noch in der Bundesregierung!) – Da müssen wir uns anstrengen. Wir müssen den Mannschaftssport so stärken, dass Mannschaften eine Chance haben, dabei zu sein. Die Hockey-Sportler waren zum Beispiel bei Olympischen Spielen erfolgreich da­bei.

Der zweite Punkt neben dem Top-Sport ist natürlich der Breitensport. Hier ist eine Ini­tiative unter dem Titel „Fit für Österreich“ gestartet worden, wo wir auch allgemein die Situation haben, mit der man als Sportverantwortlicher nicht zufrieden sein kann. 60 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher treiben keinen Sport, nur 40 Pro­zent treiben Sport. Das Dramatische dabei ist, dass die Zahl der Kinder, die Sport trei­ben, in den letzten Jahrzehnten nicht im Steigen begriffen ist, sondern eher zurück­geht, und zwar mit dramatischen Auswirkungen.

Wenn wir uns die Berichte über Adipositas, über Fettleibigkeit anschauen: Diese zei­gen, dass die Kalorienaufnahme bei den Kindern in den letzten zehn Jahren eigentlich gleich geblieben ist; die Fettleibigkeit hat aber trotzdem dramatisch zugenommen. Wa­rum? – Weil die Bewegungsarmut in den letzten Jahren genauso im Steigen begriffen war.

„Fit für Österreich“ war dazu gedacht, um genau dagegen anzutreten. Jetzt haben wir etwas dazugegeben, wir haben nämlich im heurigen Budget für das nächste Schuljahr immerhin 1,8 Millionen € zusätzlich zur Verfügung, um Vereine in Kindergärten und in Schulen zu bringen.

Ein weiterer Punkt, den ich erwähnen möchte – weil Österreich in der letzten Zeit inter­national immer wieder im Schussfeld war –, ist der gesamte Doping-Bereich, der vom Abgeordneten Kickl und davor auch vom Abgeordneten Brosz erwähnt wurde. Da muss man zwei Dinge auseinanderhalten. Das Erste ist, dass es leider auch in Öster­reich Doping-Fälle gegeben hat. Das ist allerdings kein spezifisch österreichisches Pro­blem, sondern ein Problem des Sports weltweit. Dieses Problem erfasst sehr, sehr vie­le Sportarten. Wir werden sehen, unter welchem Stern die Spiele in China stehen wer­den. Hier sind wir natürlich als Jäger, sage ich einmal, immer hinten nach. Es ist sehr, sehr schwer einzulösen, was wir im Gesetz schon festgelegt haben, nämlich im prä-


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