Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung / Seite 109

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Aber nun zu etwas anderem: Am Wochenende hat es in Linz ein Fußballspiel gege­ben – LASK gegen Austria Wien. Mit den Zügen sind sportbegeisterte junge Menschen aus Wien angereist, und sie haben sich in Linz als sehr gewaltbereit erwiesen: Sie ha­ben den Bahnhof verwüstet, Auslagen demoliert und mussten von 270 Polizisten ein­mal beruhigt werden – soweit das möglich war.

Und dann – das ist ja eigentlich eine Perversität –, anstatt diese gewaltbereiten Fuß­ballunterstützer, Fußball-Rowdys dorthin zurückzuschicken, wo sie hergekommen sind, das heißt in den Zug und wieder ab nach Hause, hat man sie noch in das Stadion es­kortiert! – Dass das Ganze nicht ohne Spuren geblieben ist, beweisen 350 Autos, die dort Schaden erlitten haben.

Wenn wir daran denken, Herr Staatssekretär, dass in wenigen Monaten oder eigentlich schon in wenigen Wochen die Fußball-Europameisterschaft in Österreich eröffnet wird, dann sollten wir heute auch von diesem Aspekt der Sicherheit sprechen. Ich war mit zwei Bussen mit 100 Kindern bei der Eröffnung des Stadions in Klagenfurt und musste dort erleben, zwischen Baugerüsten und engen Gassen herumgeschoben zu werden. Jetzt mag es schon sein, dass die Baugerüste bis dorthin verschwunden sein werden, aber die engen Gassen kann man nicht ausweiten. Und wenn hier nicht entsprechende sicherheitspolitische Maßnahmen getroffen werden beziehungsweise – ich weiß, da sind nicht unbedingt Sie zuständig, sondern der Herr Innenminister – sichergestellt werden können, dann werden wir ein Problem haben.

Jetzt noch zu einem anderen Thema, direkt aus dem Sportbericht – Sie haben es an­gesprochen –: „Fit für Österreich“. – Sport fängt in der Volksschule, im Kindergarten an! Das war das Zitat, das ich aus dem Ausschuss mitgenommen habe, und hier gibt es eine Reihe von Projekten, die durchaus begrüßenswert sind. Herr Kollege Wittmann hat zu Beginn dieser Debatte davon gesprochen, dass er ein Problem darin sieht, dass 50 Prozent der Jugendlichen übergewichtig sind und auch die Aktivitäten im Sportbe­reich nicht annehmen. – Na ja, da gibt es schon einen Grund dafür, denn Sport fängt nicht unbedingt im Kindergarten oder in der Volksschule an, sondern Sport fängt in der Familie an: die Eltern, die ihren Kindern das Laufen beibringen, die die ersten Tritte am Fahrrad mitmachen, die Väter und Mütter, die mit den Kindern das erste Mal auf der Wiese Ballspiele veranstalten, die ihnen in ersten Versuchen das Skifahren beibrin­gen. – Kein Mensch sagt, dass es dort in der Familie schon beginnt!

Die Familie ist der Kristallisationskern für sportliche Aktivitäten auch im späteren Le­ben. Das bedeutet, dass wir hier einen Übergang schaffen müssen, da diese Aufwen­dungen ja die Eltern sehr teuer kommen: Eine Skiausrüstung, was das heute kostet! Geschweige denn, man fährt dann noch ein paar Tage Ski fahren: die Liftkarten, die Anreise, dort muss man etwas essen, etwas trinken – das sind ungeheure Belastungen für die Eltern! Schulskikurse können sich viele aufgrund der Teuerungswellen der letz­ten Tage, Monate und Wochen nicht mehr leisten.

Sport findet seinen Anfang in der Familie. Das heißt, wenn wir Leute zum Sport bringen wollen, dann brauchen wir nur unsere Familien zu stärken – das ist ganz einfach! –, das heißt, den Eltern die Möglichkeit zu geben, Zeit mit ihren Kindern zu verbringen und diese Zeit für diese Aktivitäten zu nutzen.

Das ist meines Erachtens das Wichtigste für die Zukunft, und damit könnten wir auch den Sport deutlich steigern, vor allem im Jugendbereich. (Beifall bei der FPÖ.)

14.03


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Schasching. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


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