Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung / Seite 110

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14.03.27

Abgeordnete Beate Schasching (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Staatssekretär! Frau Bundesministerin! Es ist eine Freude, heute den Sportbericht wieder einmal im Plenum diskutieren zu können. Jahrelang haben wir das nicht getan, und ich bin sehr froh, dass dies das letzte Mal einstimmig beschlossen werden konnte. So haben wir nicht nur die Gelegenheit, uns für diesen hervorragenden Bericht zu bedanken, sondern auch die Möglichkeit, die positive Entwicklung im österreichischen Sport, die wir ja alle gemein­sam eingeleitet und vorangetrieben haben, zu diskutieren.

Beeindruckend sind die Summen, die ja schon genannt wurden, die in den Jah­ren 2005 und 2006 zur Auszahlung gekommen sind, und das alles basierend auf der Be­schlussfassung der Bundes-Sportförderung 2005 und damit dem Entfall der Deckelung bei 3 Prozent der Umsatzerlöse der österreichischen Lotterien. Wir wissen alle, wie wichtig gerade diese Absicherung der Finanzierung des österreichischen Sports für alle Sportlerinnen und Sportler in Österreich ist.

Parallel zu dieser Erhöhung der Mittel haben wir aber auch eine neue Ära im Hinblick auf die Fördermodalitäten eingeleitet, und diese haben nicht nur die Basisförderung für den Sport – die ja durchaus immer noch diskussionswürdig ist – sichergestellt, sondern vor allem auch der gesellschaftliche Bedeutung des Sports Rechnung getragen. Wir wissen, Sport ist eine wichtige Säule der Gesundheitsprävention, der Sozialisierung der Jugendlichen, der Integration der verschiedenen Bevölkerungsgruppen, der Ge­waltprävention, vor allem auch in den Schulen, und der Ankurbelung der Wirtschaft im Segment Sporthandel und Sporttourismus.

Hier besondere Projektförderung zu geben, immer dort, wo der organisierte Vereins­sport in diese gesellschaftlichen Aufgaben eintritt, das ist wesentlich, das ist wichtig. Was wir dabei noch wirklich zusammenbringen müssen – und das sei ein dringender Appell, gerichtet an die Arbeitsgruppen, die zurzeit tagen –: dass wir die Administration dieser Bereiche zurückfahren, minimieren, denn diese ist wirklich belastend für die vie­len Funktionärinnen und Funktionäre, die diese Aufgabe für die Gesellschaft ja wohl sehr gerne übernehmen. (Beifall bei der SPÖ.)

Die Hoffnung, gleichzeitig auch die Basisförderung des Sports, die ganz prinzipielle, grundsätzliche Arbeit in den Vereinen sicherzustellen und nicht nur die Sondertätigkeit im Auftrag der Gesamtgesellschaft zu finanzieren, das ist ein weiterer Punkt.

Frauensport wurde heute mehrfach angesprochen. Ich bin auch sehr froh darüber, dass der Frauensport, was seine Förderung betrifft, gestiegen ist, dass die Mittel ge­stiegen sind – wobei ich meine, dass, wenn im Sportbericht der Begriff „Gender Main­streaming“ das Wort „Frauensport“ ablöst, das noch lange nicht heißt, dass Gender Mainstreaming insgesamt im Sport eingekehrt ist. Darüber, liebe Herren, müssen wir uns schon auch ganz im Klaren sein. (Beifall bei der SPÖ sowie der Abg. Mandak.)

Und da haben wir noch viel zu tun, denn Frauensportprojekte zu fördern, Anreize zu setzen, damit sich mehr Frauen nicht nur aktiv an der Sportausübung, sondern auch am wesentlichen Bereich der Organisation von Sport beteiligen, ist mehr als notwen­dig. Ich habe persönliche Recherchen vorgenommen, weil es mich interessiert und weil ich Frauenförderprojekte auch immer wieder durchführe und anleiere. Wir haben im Moment eine traurige Bilanz. Wir wollen sie verbessern, aber im Moment ist in der BSO, insgesamt gesehen, im Führungsorgan von 15 Mitgliedern eine Frau. (Abg. Mi­kesch: ... in der Union!) – Ich komme gleich darauf zu sprechen. Ein bisschen besser ist die Sportunion in allen Funktionen – Leitungsfunktionen, Präsidenten, Vizepräsiden­ten, Führungsgremien –: 37 Personen, sieben Frauen. Das ist noch nicht ansehnlich, aber es ist etwas. (Abg. Pfeffer: Immerhin!) Die ASKÖ muss sich ein bisschen schä­men: 41 Personen, drei Frauen. Der ASVÖ, am Ende der Kette: 40 Personen, eine


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