Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung / Seite 115

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Frau Bundesminister! Jetzt sage ich Ihnen einmal etwas Lustiges aus meinem Leben, als Großvater von zehn Kindern (Beifall der Abgeordneten Pfeffer und Dr. Stumm­voll): Meine Buben müssen in der Schule stopfen lernen. Das ist so im Lehrplan veran­kert, daran ist nichts zu kritisieren. Die Großmutter kann es nicht, die Mütter können es nicht, also müssen wir eine Urgroßtante bitten, dass sie die Socken stopft. Die Buben lernen das in einem Sonderfach, mit einem Sonderlehrer. Aber turnen müssen sie nicht, weil die Lehrerinnen und Lehrer – ich sage jetzt nicht, wo – mindestens genauso dick sind wie ich und keinen Sport betreiben wollen, obwohl sie Sportlehrer sind.

Ich glaube, das ist eine Symptomatik: Ich als Großvater habe immer Großeltern als Lehrer. Das ist halt durch die Entwicklung so bedingt. Daher bitte ich – und wir als Stadt stehen zur Verfügung; die Ansuchen sind bei euch, einmal im Ministerium und einmal bei dir –, genehmigt unseren Pilotversuch in der Sportstadt Weiz. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

14.22


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abge­ordneter Dr. Sonnberger mit 3 Minuten Redezeit. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


14.22.52

Abgeordneter Dr. Peter Sonnberger (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Herr Marathon-Staatssekretär Lopatka! Hohes Haus! Ich möchte zu­nächst auf die Kritik von Herrn Westenthaler eingehen: Auf Schiedsrichter zu schimp­fen, ist nicht unbedingt der geeignete Ansatz, mehr Menschen zu motivieren, Schieds­richter zu werden. Wer selber einmal gepfiffen hat, der weiß, wie schwierig das ist. (Beifall bei der ÖVP.)

Es ist nicht ganz einfach – und irren ist menschlich. Wir sehen es im Fernsehen ziem­lich genau, zumindest nach der sechsten Wiederholung: Okay, das war wirklich ein Ab­seits oder irgendetwas anderes! Auf Zehntelsekunden zu entscheiden, ist nicht so ein­fach. – Da hat einer, glaube ich, geredet, der selber nicht sehr viel Zeit auf dem grünen Rasen verbracht hat.

Zur Kritik der derzeitigen Kontrollsysteme der Sportverbände möchte ich schon sagen, dass diese ins Leere geht, weil sie von unabhängigen Wirtschaftsprüfern jährlich ge­prüft werden, neben der Toto-Kontrollkommission. Und bitte, kontrollieren wird den Sport nicht zu Tode! (Beifall bei der ÖVP.) Wir brauchen die Funktionäre für die Arbeit, für innovative Ideen und für Konzepte, und wenn wir uns die Leistung der Zigtausen­den ehrenamtlichen Funktionäre in Österreich anschauen, dann müssen wir sagen: Die leisten wirklich hervorragende Arbeit!

Die Steigerung der Bundessportförderungsmittel ist erfreulich. Es waren 2006 schon 91,7 Millionen €. Das ist die Saat, die vom Bundeskanzler außer Dienst Dr. Schüssel und vom damaligen Sport-Staatssekretär Schweitzer gesät wurde – und die kann jetzt geerntet werden. Und wenn man noch die 40 Millionen € für die EURO 2008, die in die­sen beiden Jahren dazugekommen sind, hinzuzählt, können wir sagen: Es wird wirklich für den Sport auch finanziell sehr viel geleistet.

Ein paar Gedanken zu „Jugend zum Sport“. – Wir fordern eine bessere Verknüpfung der Schulen mit den Sportvereinen. Es sollten Ziel und Aufgabe der Sportpädagogen sein, dass von 25 Mädchen und Burschen mindestens 20 in einem Sportverein aktiv sind, denn das hat nicht nur für deren Fitness entscheidende Vorteile, sondern ist auch für deren soziale Prägung gut. Daher ist das zu unterstützen. Ich kann mich noch erin­nern: Die größte Strafe von Seiten der Volksschullehrer war für uns, wenn sie Turnen abgesagt haben, weil wir nicht brav waren. (Abg. Öllinger: Ist das oft passiert?)

 


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