nerpult gegangen und hat dabei in Richtung SPÖ-Verkehrsminister Faymann fast verschmitzt gezwinkert, so nach dem Motto: Das machen wir schon! (Ironische Heiterkeit bei der ÖVP.) Da hat man gesehen, dass diese Koalition dort bestens funktioniert, wo es um Leitungsfunktionen geht (Beifall bei der FPÖ), wo rote und schwarze Parteigänger in Positionen gehievt werden mit Gehältern, die so etwas von abstrus hoch sind, dass man sie der Öffentlichkeit nicht verschweigen sollte. (Zwischenruf des Abg. Hornek.)
Jetzt verstehen wir natürlich auch, warum zwei neue Holding-Vorstände in die ÖBB gehievt wurden, zwei SPÖ-lastige Holding-Vorstände, mit der Traumgage von 0,5 Millionen € im Jahr – der bekommt das Doppelte des Bundeskanzlers! Wobei ich jetzt sage: Der Bundeskanzler verdient angesichts seiner Performance nicht einmal die Hälfte.
Rein prinzipiell gesehen, wäre es doch gescheit, all diese Gehälter, die im öffentlichen Bereich angesiedelt sind, einer Pyramide zu unterwerfen, wo man Transparenz hat und wo man als Kunde – in diesem Fall Bahnkunde – Verständnis hat dafür, dass ein Manager die Summe X bekommt, die aber kein Phantasiegehalt darstellt.
Da versteht man auch, warum die Tätigkeit der Dame, die jetzt im Visier der Diskussionen steht, nämlich Frau Mag. Steinacker, ihres Zeichens ehemalige Ministersekretärin der ÖVP-Ministerin Flemming, in der dritten Leitungsetage der ÖBB mit über 400 000 € im Jahr dotiert wird. Das ist abstrus, das können Sie niemandem mehr erklären! (Beifall bei der FPÖ.)
Frau Kollegin Moser, ein Wort zu Ihnen: So unglücklich dürfen Sie nicht sein. Sie haben zwar eine ganz kurze Antwort bekommen, aber Ihnen geht es immer noch besser als mir, ich habe nämlich auf zwei parlamentarische Anfragen Antworten bekommen, die glatt die Unwahrheit sind.
Ich habe an Bundeskanzler Gusenbauer eine Anfrage gerichtet (Ruf bei der ÖVP: Falsche Adresse!), in der es darum ging, seine Teilnahme an einem Treffen, einem Geheimtreffen, in Istanbul zu erklären, und habe gleichzeitig auch an Minister Bartenstein diese Anfrage gestellt. Bundeskanzler Gusenbauer hat gesagt: Nein, ich war dort allein (Abg. Strache: Das einzige Regierungsmitglied, hat er gesagt!) und kann ausschließen, dass andere Mitglieder der Bundesregierung dort waren. Minister Bartenstein hat gesagt, er war eh mit Gusenbauer dort. – Das ist nicht die Unwahrheit, das ist eine „Belügung“ des Parlaments. (Beifall bei der FPÖ.)
Jetzt nehmen Sie sich einmal an der Nase. Sie haben eine neue Qualität des Parlamentarismus versprochen, mit Minderheitsrechten, Ehrlichkeit, Transparenz, Kontrollierbarkeit. Wenn Sie nur ein bisschen ehrlich sind und in sich hineinhören, dann werden Sie merken, dass von dem, was Sie versprochen haben, eigentlich nichts übrig geblieben ist. – Der gerechte Lohn ist Graz, und der gerechte Lohn ist Niederösterreich.
Meine Damen und Herren! Die ÖBB sind mittlerweile zu einem Selbstbedienungsladen verkommen, das ist richtig. Da werden Gattinnen der Vorstände mit Möglichkeiten von Veräußerungen betraut, wo es Millionengewinne gibt. (Abg. Mag. Kukacka: Stimmt ja gar nicht!) Da gibt es in den Etagen der Leitungen Gehälter, wo der einfache Bahnkunde, der heute nicht einmal mehr rauchen darf in einem Zug ... (Abg. Dr. Graf: Das ist eine Sauerei!) – Richtig, das ist eine ganz große Gemeinheit, weil sich auch die Bahn am Kunden orientieren sollte. Manchmal hat man den Eindruck, man ist nicht in einem Zug im modernen Westen, sondern eher im verstaubten Osten unterwegs. Und dafür Gehälter zu zahlen, die 0,5 Millionen € pro Jahr ausmachen, und an Parteigänger von Rot und Schwarz zu vergeben, das ist nicht das, wovon wir meinen, dass das der richtige Einsatz von öffentlichen Mitteln ist, noch dazu, wo die ÖBB in Richtung Konkurs geführt werden, wo die jährlichen Zuschüsse aus der öffentlichen Hand ... (Abg. Hornek: Wer war denn da vorher Minister?!) – Ja, das ist ohnehin einer von euch, von die-
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