Begründung, in seinen Einwendungen, dass zum Beispiel die Zahl der Fischarten, die es im Inn in diesem Gebiet gegeben hat, gesunken ist. Das hat sich von ursprünglich 31 Arten auf 3 Fischarten – 3 Fischarten gibt es nur noch in diesem Gebiet! – reduziert.
Außerdem sind von den ehemaligen Auwaldbereichen nur mehr 3 bis 5 Prozent ansatzweise – nicht einmal ganz, nur ansatzweise – erhalten. (Abg. Dr. Lichtenecker: Schlimm!) Der WWF ist eine Nichtregierungsorganisation, die wohl auch viele von Ihnen als wichtige und gute Organisation akzeptieren. – Das ist der eine Grund. Man muss hier wirklich genauer mit Fakten umgehen.
Im Jahre 2005 hat es der WWF gemeinsam mit dem Land Tirol und auch mit dem Lebensministerium geschafft, ein Revitalisierungskonzept für die Gewässer in Tirol zu machen, sozusagen einen Masterplan Inn, mit dem Ziel, den Inn sicherer und lebendiger zu gestalten. Jetzt schaut es so aus, dass dieses Projekt Ovella-Ried, das die Betreiber seit 1989 umsetzen wollen, wo es aber massive Widerstände gibt, auf einmal gemacht werden soll, ohne dass dieser Masterplan Inn wirklich wichtig und ernst genommen wird, Herr Minister.
Sie, Herr Minister, haben das gemeinsam mit dem WWF und dem Land Tirol gemacht – und jetzt wird einfach drübergefahren. Es wird über die Bedenken von angesehenen Umweltorganisationen wie dem WWF und von Leuten aus allen Anrainergemeinden hinweggegangen. Innerhalb von zehn Monaten wurden 2 500 Einwendungen von den Leuten aus der Region beim Land Tirol gemacht. Und Sie wischen das einfach weg und sagen, das macht alles nichts, das ist alles nicht wichtig?!
Ich glaube, Herr Minister, meine Damen und Herren, Sie sollten sich das noch einmal genauer überlegen, ob Sie wirklich über die massiven Bedenken, die es aus ökologischer Sicht gibt, so drüberfahren wollen und dieses Projekt jetzt einfach in der Form, wie es geplant ist, durchführen.
Lassen Sie mich noch eine Begründung erwähnen, warum wir dagegen sind, nämlich eine demokratiepolitische. Die Bürgerinitiative beklagt nämlich, dass ihre Einwendungen gar nicht an die Gutachter übermittelt wurden und gar nicht, wie es vorgesehen wäre, in die Umweltverträglichkeitsprüfung eingebunden wurden. Ist das die richtige Art und Weise, wie man – das sagen Sie ja immer, und wir hätten das auch gerne – in einem Umwelt-Vorzeigeland Österreich mit Bedenken von Anrainern umgeht, indem man die Einwendungen nicht einmal an die Gutachter weiterleitet? (Bundesminister Dipl.-Ing. Pröll: Haben wir ja!) – Das kann es nicht sein, Herr Minister. Das kann es nicht sein, meine Damen und Herren, vor allem von der ÖVP und auch von der SPÖ, die dem zustimmen wird.
Wir wollen, dass dieses Projekt nur dann gemacht wird, wenn diese ökologischen Bedenken nicht mehr vorhanden sind, wenn die Bedenken, die die Bevölkerung hat, ausgeräumt werden – sachlich und gemäß diesem Masterplan Inn – und wenn außerdem zuerst einmal ein Stromverbrauchsszenario für Tirol erarbeitet wird. (Beifall bei den Grünen.)
Tirol hat nämlich einen relativ hohen Pro-Kopf-Anteil am Stromverbrauch. (Abg. Mag. Hakl: Warum? Warum?) Wenn Sie immer groß reden von Effizienz, dann muss man sich zuerst einmal anschauen, wie viel überhaupt verbraucht wird und warum. Dann kann man solch ein Stromverbrauchsszenario machen und nachher darüber reden. Das ist der dritte Punkt, warum wir uns gegen dieses Projekt aussprechen. (Abg. Hornek: Sind Sie gegen erneuerbare Energie?)
HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite