Es mag sein, Herr Kollege Gahr, dass sich die Verfahrensdauer verkürzt hat. Aber eines muss man ganz klar sagen: Wie die Fusion durchgeführt wurde – und da waren wir uns im Ausschuss auch so ziemlich einig – war ein Skandal und ist ein Skandal, weil sie noch immer in den Ausläufern nicht behoben ist, auch nicht behoben werden kann, denn der Handel mit Immobilien – und ich werde noch ganz kurz darauf zurückkommen – geht ja in der PVA munter weiter.
Aber wie hat es begonnen? – Kollege Gahr, da wurden sozusagen die politischen Rahmenbedingungen ausgeblendet. Man wollte – und da sitzt ja einer der Hauptvertreter, der Kollege Graf, der damals im Überleitungsausschuss war – politisch diese Fusion haben, weil man da die Möglichkeit hatte, politisch und personell neu zu ordnen. Schwarz und Blau haben sich darauf verständigt: Machen wir das! Und da heben wir die ganzen roten Burgen aus den Angeln! – Okay. Dann ist man das angegangen. Klar war, es wird derjenige der neue Generaldirektor, der schon vorher bei der Pensionsversicherungsanstalt der Angestellten der Generaldirektor war, der Herr Wetscherek, und man muss natürlich einen blauen Stellvertreter suchen. Das war dann die berühmte Debatte um den Herrn Gaugg, dem – das muss man sich vorstellen! – eine Personalberatungsfirma Farben vorgelegt hat. (Heiterkeit des Abg. Mag. Kogler.)
Wahrscheinlich war es wirklich so – ich kann mich an die Farbe nicht mehr erinnern –, dass man gesagt hat, als Herr Gaugg schwarz-blau gesagt hat – wahrscheinlich hat man ihm die Farben gezeigt –: Super qualifiziert für den Generaldirektor-Stellvertreterposten! Schwarz-blau hat er erkannt und für gut befunden. Man hat mit Farbtafeln und mit Farbkombinationen, die Herr Gaugg passenderweise erraten musste, festgestellt: Das ist der bestgeeignete Generaldirektor-Stellvertreter, obwohl es – und das ist der Punkt – in diesen beiden Häusern, die da fusioniert haben, PVArb und PVAng, etliche Generaldirektoren und Generaldirektoren-Stellvertreter gegeben hat, die das Handwerk von der Pike auf erlernt haben und weiter als Generaldirektoren bezahlt wurden.
Da hätte ich gerne gewusst, Herr Kollege Graf: Was sagt denn eine Freiheitliche Partei dazu, dass man zig – nein, es waren nicht zig, aber doch einige! – Generaldirektoren und Generaldirektoren-Stellvertreter bezahlt, sozusagen in die Wüste geschickt und gesagt hat: Bleibt nur, wir zahlen euch, aber ihr dürft nicht mehr Generaldirektor und Generaldirektor-Stellvertreter sein!? – Dann war die Geschichte mit dem Herrn Gaugg nach ein paar Monaten vorbei. Okay. Dann hat man sich einen neuen Generaldirektor-Stellvertreter gefunden. Da hat das wieder nur ein paar Monate gedauert. Das ist doch skandalös!
Nach ein paar Monaten hat sich herausgestellt – aus welchen Gründen auch immer, gehen wir nicht in Details! –, dass es da bestimmte Probleme gibt, und dann war sozusagen auf einmal der Wunsch nach einem neuen Generaldirektor-Stellvertreter erkaltet. Klar, denn Herr Wetscherek wollte ja lieber alleine Generaldirektor bleiben; wozu braucht er einen Generaldirektor-Stellvertreter von einer anderen Fraktion? Nein, hat er nicht gebraucht, er wollte es alleine sein! Und als alles vorbei war, hat man wieder einen von den alten Generaldirektoren-Stellvertretern genommen, den Herrn Freitag. Dieser darf auch jetzt noch Generaldirektor-Stellvertreter spielen. Das ist schlicht ein Skandal, was Sie da im Personalpolitischen aufgeführt haben!
Noch schlimmer war es aber – und da hält der Skandal an – bei den notwendigen Immobilien, die man entweder ankaufen oder anmieten musste. Der Rechnungshof stellt zu Recht fest: Warum mietet die PVA an? – Da sagt die PVA: Das wurde uns von oben so angeschafft. Wer ist „oben“, Herr Graf? Vielleicht wissen Sie mehr? (Abg. Dr. Haimbuchner: Er heißt nur Graf, er ist nicht König!) Ich weiß nur, das könnte die Regierung gewesen sein. Der Rechnungshof fragt nach: Gibt es irgendwelche schriftliche Aufforderungen durch die Bundesregierung, dass Immobilien nicht angekauft, sondern angemietet werden? – Nein, die gibt es nicht.
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