Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll56. Sitzung / Seite 137

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Interview von einem Universitätsinstitut sagen: Ich gebe meine Noten, weil die Mädchen so brav sind?! (Abg. Dr. Brinek: Ja, da gibt es ja Literatur dazu!) Das würde ich mich nicht auszufüllen trauen, wenn ich befragt werde. Daher glaube ich das auch nicht.

Aber etwas ganz Entscheidendes: Faktoren, um diesen Test zu bestehen, sind, von Psychologen erhoben (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen), Punkt 1: Selbstvertrauen, Punkt 2: Zusammenhänge nicht relevant ... (Präsidentin Mag. Pram­mer gibt neuerlich das Glockenzeichen.) – Gut, ich höre schon auf.

Ich glaube, das zeigt, man sollte mehr als 5 Minuten darüber reden. Geben Sie uns die Chance, dann kommt was heraus! (Beifall bei den Grünen.)

15.35


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeord­neter Dr. Graf. – Bitte.

 


15.35.57

Abgeordneter Mag. Dr. Martin Graf (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Das ist schon ein Dilemma, wenn man Quoten einführt und dann den „Scherm“ aufhat! Eins, zwei, drei, vier Fraktionen sind für diese Quoten. (Abg. Broukal: Nein! Fünf! FPÖ-Abgeordnete haben dafür gestimmt!) – Darf ich Ihnen jetzt einmal etwas sagen? – Sie können ruhig sagen, was Sie wollen, ich sage auch das, was ich will. (Abg. Broukal: Ich sage die Wahrheit!) Und ich stehe dazu: Wenn wir die Ursache suchen, dann sage ich Ihnen, die Ursache ist die Quotenregelung auf der Universität. (Beifall bei der FPÖ.)

Wie viel Geld, Herr Bundesminister, wollen wir jetzt für Studien ausgeben? Da dürfte offensichtlich genug Geld vorhanden sein, um zu Ergebnissen zu kommen, wo man kein wissenschaftliches Ergebnis braucht, denn: Hat das nicht ohnehin schon jeder gewusst (Abg. Broukal: Nein!), was in der Studie drinnen steht, dass Mädchen schönere Hefte haben, dass es Mädchen grosso modo in der Schule anders geht als Burschen? Weiß das nicht jeder?

Das ist bei meinen Kindern so, das ist bei Ihren Kindern so, das war zu meiner Schul­zeit so. Das ist nicht wirklich weltbewegend Neues! Aber wir machen jetzt Studien und noch eine Studie und geben dafür Geld aus; da ist Geld nicht abgeschafft, bevor wir vielleicht diese sinnlose Quote, die in Wirklichkeit nur österreichische Studierende von dem Studium, das sie studieren wollen, abhält, als Zugangsvoraussetzung abschaffen.

Warum geht man jetzt diesen Weg? Man lässt Eignungstests, Studierfähigkeit prüfen – alles. Ich weiß schon, den Grünen wird am Ende ganz einfach ein Lösungsmodell vorschweben. Am besten ist, man führt jetzt in der Quote eine Quote ein. Eine Quote wird jetzt reserviert, 50 Prozent für Burschen, 50 Prozent für Mädchen; ganz wissen­schaftlich! Das wird Ihr Ergebnis sein, dann haben Sie sich wieder an der Oberfläche vorbeigeschwindelt und sind dort, wo Sie eigentlich hinwollen. Sie erkennen nicht – und das ist Ihre Misere! –, dass Sie als Mitbefürworter einer Quotenregelung, die an den Medizinischen Universitäten sinnlos ist, die wahre Ursache sind.

Sie werden testen können, was Sie wollen, es wird immer Ungerechtigkeiten geben. Immer wird es Ungerechtigkeiten geben! Und wenn es Tests gibt, dann werden nicht immer die Besten studieren. Vielleicht sollten wir einmal eine Studie einholen, ob die Bildungsvererbung sich im tertiären Bildungsbereich gerade bei den Medizinern durchschlägt. Ich bin gespannt, was diese Studie dann ergeben würde.

Ich kenne kein Kind eines AKH-Professors, das Medizin studieren möchte, das bei einem Test durchfällt. Warum ist denn das so? – Der EMS-Test lässt auch ein paar


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