Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll56. Sitzung / Seite 154

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Computer und Internet machen einen darauf ausgerichteten Konsumentenschutz notwendig. Dazu gehört auch der Datenschutz. Wir alle bewegen uns mit elektro­nischen Identitäten im Internet und hinterlassen digitale Spuren, aber vielen NutzerIn­nen ist nicht bewusst, dass jede Aktivität Datenspuren hinterlässt, die oft über Jahr­zehnte gespeichert bleiben.

Unsere persönlichen Daten, Daten zum Kaufverhalten und so weiter, sind für Unternehmen im World Wide Web sehr begehrt. Kundenkarten, Data-Mining, Gewinn­spiele sind nur einige Mittel diverser Branchen und Unternehmen, um an diese per­sönlichen Daten heranzukommen.

Gerade in den letzten Jahren haben soziale Online-Netzwerke wie Facebook, studiVZ, schülerVZ enormen Zulauf. Über diese Netzwerke kommunizieren vor allem junge Internet-UserInnen mit anderen Gleichgesinnten. In diesen Netzen wird auch viel persönliche Information preisgegeben. So haben in Deutschland vier von zehn Teenagern und jungen Erwachsenen ein Profil einem Online-Netzwerk anvertraut. Insgesamt veröffentlicht jede zweite NutzerIn zwischen 14 und 29 Jahren persönliche Infos im Netz.

Aber soziale Netzwerke sind geradezu ein Schlaraffenland für Datensammler. Zu wenig Information über die Folgen und unzureichender Datenschutz in solchen Netzen bergen erhebliche Risken, denn das Internet vergisst nicht.

Meine geschätzten Damen und Herren, in Zukunft werden wir uns daher, neben der Erhöhung der Sicherheit vor Betrug und Daten-Phishing im Internet, auch verstärkt der Bereiche faire und transparente Spielregeln zum Schutz der Identitäten und der Privatsphäre in der digitalen Welt, aber auch der digitalen Daten der KonsumentInnen annehmen und entsprechende Regelungen umsetzen müssen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ, bei Abgeordneten der ÖVP sowie des Abg. Dolinschek.)

16.41


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Pack zu Wort. Gewünschte Redezeit: 2 Minuten. – Bitte.

 


16.41.20

Abgeordneter Jochen Pack (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Meine geschätzten Damen und Herren! Es ist wirklich so, wie meine Vorredner bereits beschrieben haben: dass diese Internet-Abzocke, diese Portale im World Wide Web mittlerweile ein sehr großes Problem darstellen und dass es daher ein richtiger Schritt des Nationalrates ist, da eine europäische Lösung einzu­fordern.

Der in diesem Antrag enthaltene Vorschlag mit dieser Button-Lösung ist ein erster Ansatz. Natürlich müssen wir diesen Ansatz noch viel genauer überprüfen und auch von den Experten, die mit diesem Medium zu tun haben, überprüfen lassen, denn wir wissen, es gibt in diesem Bereich sehr viele Lösungen, aber auch sehr viele Wege, wie man solche Lösungen wiederum umgehen kann.

Der zweite Punkt betrifft einen noch viel schmerzhafteren Bereich, den auch mein Vor­redner schon angeschnitten hat, und dieser wird nicht nur gesetzlich zu regeln sein, sondern da müssen wir auch seitens der Politik viel mehr Informationsarbeit betreiben, nämlich dass vor allem junge Menschen vorsichtiger umgehen müssen, wenn sie Daten in das Internet eingeben. Es gibt mittlerweile die ersten Fälle in Deutschland, in Amerika und auch in Österreich, wo die zukünftigen Arbeitgeber genau diese Portale zuerst prüfen und sich dann anschauen: Was tut der Betreffende in seiner Freizeit? Wo, in welchen Kreisen bewegt er sich? – Und das kann natürlich so nicht vor sich


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