gehen. Das Verbrennen ist ein höchst primitiver Prozess, ein höchst primitiver exothermer Prozess, den unsere Vorfahren schon beherrscht haben, als sie noch in Höhlen gewohnt haben. Irgendwann einmal war die Steinzeit aus – aber nicht deshalb, weil die Steine ausgegangen sind, sondern weil man sich weiterentwickelt hat. Auch wir müssen uns weiterentwickeln – nicht deshalb, weil fossile Energieträger zu Ende gehen, sondern deswegen, weil wir einen neuen Weg beschreiten müssen, der uns in Österreich vor allem die Möglichkeit gibt, heimische erneuerbare Energieträger zu nutzen. (Beifall bei der FPÖ.)
Herr Bundesminister Pröll, Sie haben gesagt, bei der Stromerzeugung liegen wir bei 60 Prozent, was den Anteil erneuerbarer Energieträger anlangt. Das ist leider nicht richtig. Es waren 1997 noch 70 Prozent, es sind im Jahr 2005 55 Prozent gewesen, und wir gehen jetzt in Richtung 50 Prozent. Das heißt, die Richtung stimmt nicht. Ich begrüße daher sehr, dass es zu einem weiteren Ausbau der Wasserkraft in Österreich kommt, denn das ist doch ein wirklich wichtiger Schatz für uns. (Beifall bei der FPÖ.) Wasserkraft, natürlich auch Photovoltaik, Geothermie, Biomasse, all das müssen wir nutzen, nicht nur einen einzelnen Bereich.
Es ist auch ein Fehler, in der Wohnbauförderung – das haben SPÖ und Grüne in Oberösterreich gemeinsam gemacht – zu sagen, es werde nur dann gefördert, wenn es eine Photovoltaikanlage auf dem Dach gibt. Ich glaube, das ist der falsche Weg. Die gesamte Palette erneuerbarer Energieträger muss genutzt werden können. Nicht in jedem Fall, nicht bei jedem Standort eines Hauses ist die Photovoltaikanlage das Beste, das man nutzen kann. Freiheit ist unser höchstes Gut, meine Damen und Herren, und diese Freiheit müssen wir den Menschen auch geben. (Beifall bei der FPÖ.)
Was wir auch brauchen, das ist mehr Ehrlichkeit in dieser Umwelt- und Klimaschutzpolitik. Gestatten Sie mir, dass ich jetzt einige Beispiele anführe, die aus meiner Sicht nicht ehrlich sind.
Herr Bundesminister, Sie haben vor einiger Zeit die Österreicher aufgefordert, auf Flugreisen zu verzichten, und sind selbst mit dem Flugzeug weggeflogen. – Nicht ehrlich!
Es gibt eine Regierungsklausur, alle Regierungsmitglieder fahren aus Klimaschutzgründen mit der Bahn zur Klausur. Dienstwagen und Chauffeure sind aber dabei und bringen die Regierungsmitglieder wieder nach Hause. – Unehrlich!
Herr Dr. Van der Bellen ist ein begeisterter „Alfa“-Fahrer. – Ein tolles Auto, aber ein nicht wirklich sparsames Auto. Mein Auto verbraucht 3,3 Liter.
Herr Wabl, den ich sehr schätze, bezieht Atomstrom und bezeichnet Windräder als „einarmige Banditen“.
All das sind Dinge, die nicht in Ordnung sind.
Meine Damen und Herren, wir können eine Energiewende in Österreich schaffen. Wir haben tolle Unternehmer, fleißige Leute. (Präsidentin Mag. Prammer gibt das Glockenzeichen.) Unsere Eltern haben dieses Land aus den Trümmern des Zweiten Weltkrieges aufgebaut – seien wir also so stark und so selbstbewusst, diese Energiewende anzugehen! (Beifall bei der FPÖ.) Ich darf Ihnen, Herr Bundesminister, auch ein Buch überreichen, in dem wir festgeschrieben haben, wie wir uns das im Detail vorstellen. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Ing. Hofer überreicht Bundesminister Dipl.-Ing. Pröll besagtes Buch.)
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