Ich meine, es ist durchaus wünschenswert, dass sich der Staat bei der AUA auf eine Sperrminorität zurückzieht. Der Konkurrenzkampf in der Luftfahrt ist hart. Es ist immer gut, wenn Unternehmen, die sich in einem harten Wettbewerb befinden, möglichst unbeeinflusst von politischen Befindlichkeiten arbeiten können. Die Sperrminorität würde uns über die ÖIAG zusichern, dass wir Entscheidungen, die wir nicht wollen, weil eine nationale Fluglinie in unserem Interesse liegt, blockieren können. Aber wir müssen der AUA möglichst viel Freiraum geben.
Es ist unbestritten – ich habe das vorhin schon gesagt –, dass es bei der AUA hervorragende Piloten gibt, hervorragende Techniker, gutes Verwaltungspersonal und hoffentlich auch ein Management, das sich um diese Fluggesellschaft sehr bemüht. Lassen wir die AUA arbeiten, ohne parteipolitischen Einfluss. Aber die Zukunft des Unternehmens kann nicht von einem Scheich abhängig sein. Ob der jetzt einsteigt oder nicht, kann nicht entscheidend sein für die Zukunft der AUA. Sondern es sind die strategischen Partnerschaften, die Flottenharmonisierung, die richtige Streckenauswahl, die Belegung des richtigen Segments, also nicht des Billigsegments, all das ist wesentlich.
Zweifellos ist es so, dass die Ereignisse der letzten Tage dem Unternehmen leider geschadet haben, einem Unternehmen, das Potenzial hat.
Unterstreichen möchte ich, dass auch ich glaube, dass Beraterhonorare von 12 Millionen € dann nicht notwendig sind, wenn es ein sehr kompetentes Management gibt, das nicht auf Berater in diesem Ausmaß zugreifen muss. (Beifall bei der FPÖ sowie des Abg. Hursky.)
14.12
Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Bucher. 4 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.
14.12
Abgeordneter Josef Bucher (BZÖ): Frau Präsidentin! Herr Präsident des Rechnungshofes! Herr Vizekanzler! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Zur ÖIAG und Privatisierungspolitik der Jahre 2000 bis 2006 fällt mir nur so viel ein: Das ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte in der Zweiten Republik! So wird sie auch von allen Wirtschaftsexperten gesehen, vor allem aufgrund der Wertsteigerung, die dahinter steht. Arbeitsplätze wurden geschaffen. Es zieht heute niemand mehr in Zweifel, dass die Privatisierung der Voest ein Segen war. Ich kenne keinen Wirtschaftsexperten, der das ernsthaft bestreitet. (Beifall beim BZÖ sowie der Abg. Schittenhelm.)
Ich bedanke mich beim Rechnungshof für den Bericht betreffend die AUA, der ja letztendlich ausschlaggebend dafür war, dass die Kursentwicklung der AUA-Aktien nach oben gegangen ist; leider Gottes nur kurze Zeit, jetzt befinden sie sich wieder im Tiefflug. Das hat gezeigt, wie wichtig die Rechnungshofvorschläge sind.
Wir haben eine völlig andere Meinung als die Bundesregierung in Bezug auf die Unternehmensstrategie der AUA, Herr Vizekanzler. Wir glauben, dass es schlüssig und sinnvoll wäre, so wie es auch die Privatisierungspolitik der Jahre 2000 bis 2006 war, bei der AUA jene Handlungen zu setzen, durch die die AUA stärker privatisiert wird, die der AUA die Möglichkeit geben, einen strategischen Partner zu nehmen, weil wir nicht davon überzeugt sind, dass die AUA allein überlebensfähig ist.
Wir sehen, dass das Zusammenwirken von Fluglinien, dass Allianzen von Fluglinien auf der ganzen Welt, die helfen, hohe Kosten in den Bereichen Verwaltung, Personal, Treibstoff et cetera zu senken, Fluglinien durch Synergien am Leben erhalten und wettbewerbsfähig machen.
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