Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung, 8. Mai 2008 / Seite 113

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Ihre Reden – ich meine das wirklich, Herr Kräuter –, durch Ihre Reden ist es bei den Austrian Airlines noch kein bisschen besser geworden, sondern Sie tragen dazu bei, dass das Unternehmen in die öffentliche Auslage kommt. – Ich mache da nicht mit! (Beifall bei der ÖVP.)

Im Übrigen: Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Austrian Airlines haben es satt, dass sie ständig in dieser Art und Weise behandelt werden und dass ständig so über sie geredet wird. Ich bitte wirklich, in einer schwierigen Situation eines Unterneh­mens die politische Verantwortung so ernst zu nehmen, wie sie ist. Lassen wir die Ver­antwortlichen im Management, bei den Mitarbeitern und bei den Eigentümern arbeiten an dieser Strategie für die Zukunft und nehmen wir die politische Verantwortung in dem Sinne wahr, dass wir ihnen diese Strategie ermöglichen – ohne politischen Zuruf, son­dern das, was wirtschaftspolitisch vernünftig ist! (Beifall bei der ÖVP.)

14.23


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abge­ordneter Prähauser mit 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.23.27

Abgeordneter Stefan Prähauser (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Vizekanzler! Herr Prä­sident des Rechnungshofes! Hohes Haus! Wieder einmal ein glänzendes Beispiel da­für, wie man aneinander vorbeireden kann: Kollege Gahr stellt sich hierher an das Red­nerpult, tut so, als ob in diesem Bericht alles paletti und nichts angekreidet worden wäre, also ob nicht Vorschläge erarbeitet worden wären ... (Abg. Gahr: ..., was halt kri­tisch ist!) Herr Kollege Gahr, in Wirklichkeit ist es so: Durch Schönreden, durch Nicht-zur-Kenntnis-Nehmen von Kritik hilft man einem Unternehmen auch nicht. (Abg. Gahr: Durch das Miesmachen auch nicht!) Das sollten Sie, wenn Sie jetzt Ihrem Vizekanzler und Parteivorsitzenden zugehört haben, auch zur Kenntnis nehmen! (Abg. Gahr: Posi­tiv denken!) – Bitte, nehmen Sie noch etwas mit: Wer laut schreit, der hat nicht auto­matisch Recht! Das ist nicht von mir, das sagen viele aus ihren Erlebnissen, wenn sie mit Ihnen diskutieren.

Meine Damen und Herren, ich sage Ihnen Folgendes: Die Bevölkerung nimmt die Austrian Airlines so wahr, wie sie ein Konsument wahrnimmt: angenehm, hervorragen­de Betreuung, wenn man die Fluglinie benützt, gutes Erscheinungsbild, Pünktlichkeit – wir haben sie so wahrzunehmen, wie sie uns der Rechnungshof in der Überprüfung auf den Tisch legt, weil wir Verantwortung mittragen. (Zwischenruf des Abg. Gahr.) Herr Kollege, die Pünktlichkeit ist nicht in Frage gestellt. Dazu hätten Sie wirklich etwas sa­gen können, dazu haben Sie aber nichts gesagt. Das haben Sie nicht erkannt, sondern erst jetzt von mir gehört.

Wir haben aber die Aufgabe, aus den Kritikpunkten unsere Lehren zu ziehen und unse­re Politik darauf zu verwenden, diese Schwerpunkte abzustellen, die letztendlich dem Unternehmen schaden. Es hilft nichts, wenn wir uns hier gegenseitig Bösartigkeiten an den Kopf werfen. Das Unternehmen leidet darunter; dafür gibt es wirklich genug Bei­spiele, wie wir von Kollegen schon gehört haben. Italien, Schweiz, Amerika, dort sind viele Luftlinien nicht mehr im Besitz jener, in deren Besitz sie waren. Die Flotte AUA sollte im österreichischen Besitz bleiben. Das ist unsere gemeinsame Aufgabe, und daher muss man Erkenntnisse des Rechnungshofes ernst nehmen, Schlüsse daraus ziehen und der Geschäftsführung helfen, wenn sie dazu selbst – trotz diesem Gehalt – nicht in der Lage ist.

Meine Damen und Herren, ich sage, die Belegschaft von Achteinhalbtausend – im Rahmen des Berichtszeitraumes – hat sich ihr Gehalt verdient, jeden Cent und jeden Euro, die Geschäftsführung anscheinend nicht! Das ist wiederum unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass ein Unternehmen, auf das wir stolz sein wollen, auch jene Ge-


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