Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung, 8. Mai 2008 / Seite 198

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Konkret enthält dieses Abkommen Bestimmungen in den Bereichen Marktzugang, Eigentumsverhältnisse und Kontrolle, kommerzielle Möglichkeiten, Zölle und Gebüh­ren, Benützungsgebühren, Preisgestaltung, Flug- und Luftsicherheit, staatliche Beihil­fen, Umweltschutz, Verbraucherschutz und computergesteuerte Buchungssysteme und institutionelle Regelungen.

Die konkreten Auswirkungen auf die europäischen Luftfahrtunternehmungen sind unter anderem, dass jedes europäische Flugunternehmen zukünftig Direktflüge in die USA von jedem Ort in Europa durchführen kann und dass alle Einschränkungen hinsichtlich der Streckentarife oder der Anzahl der Flüge aufgehoben werden.

Für europäische Fluglinien gibt es nun die Möglichkeit, Flüge über die USA auch in Drittstaaten durchzuführen – die sogenannte fünfte Freiheit –, und es besteht nun auch die Möglichkeit, Frachtflüge zwischen den USA und jedem Drittstaat durchzuführen, wobei der Flug nicht in Europa beginnen oder enden muss.

Ich denke, das sind sehr wesentliche und wichtige Schritte in einen humanisierten Luft­verkehrsraum zwischen Europa und Amerika, und ich glaube, wir sollten auf diesem Weg ziemlich rasch und erfolgreich weiter fortschreiten. (Beifall bei SPÖ und ÖVP sowie der Abg. Dr. Moser.)

19.35


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Mag. Aubauer zu Wort. 2 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


19.35.39

Abgeordnete Mag. Gertrude Aubauer (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Staatssekretä­rin! Hohes Haus! Das neue Open-Sky-Abkommen bringt massive Veränderungen. Was genau drinnen steht, das hat Kollege Haberzettl soeben ausgeführt.

Was bedeuten diese Änderungen? – Airlines werden ihr Angebot erweitern, die Kon­kurrenz wird noch größer. Das könnte die Ticketpreise weiter senken und auch noch die Reiselust ankurbeln. Mehr Passagiere, mehr Flüge, auch neue Hoffnungen, näm­lich, dass diesseits und jenseits des Atlantik insgesamt 80 000 neue Arbeitsplätze ent­stehen, Herr Kollege Klement.

Eine Sorge, die auch mich bewegt, ist die: Wie wird sich in diesem stärkeren Konkur­renzkampf unsere heimische Airline behaupten?

Meine Damen und Herren, dieses Abkommen ist zeitadäquat – und sollte die AUA nicht in Turbulenzen bringen. Problematisch sind außergewöhnlich hohe Produktions­kosten.

Ich erinnere mich an eine ähnliche Situation Ende der sechziger Jahre: Die AUA war in Schwierigkeiten, sollte von der Swiss Air geschluckt werden. Damals rettete Finanzmi­nister Koren das Unternehmen mit einer sehr mutigen Strategie, er vereinheitlichte den Flugzeugpark auf eine einzige Type, die DC 9. Das hat das Unternehmen damals sehr rasch in die Gewinnzone gebracht.

Wäre das auch heute ein Erfolgsrezept? – Das sollten Fachexperten prüfen.

Bisher hat die AUA es erfolgreich geschafft, ein Stück Österreich in die Welt zu tragen. Das ist für mich positiv. Die AUA ist für mich mehr als ein Konzern, die AUA ist das Symbol unseres Österreich. Denken wir positiv! Die Erfolgsgeschichte wird weiterge­hen.

In Zukunft werden nur dann Unternehmen überleben, wenn sie außergewöhnliche Leistungen erbringen. Ich wünsche der AUA außergewöhnliche Anstrengungen und besondere Kreativität. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

19.38

 


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