Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung, 8. Mai 2008 / Seite 201

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Wir haben unter anderem auch für Wien ein Nachtflugverbot von 21 Uhr bis sieben Uhr in der Früh ausverhandelt. Da ist es leise, da ist nichts, und da ist schon klar, dass man diesen vereinzelten Flieger, der Messflüge macht, hört. Der fällt dann nämlich ganz be­sonders auf. (Abg. Dr. Graf: Ich lade Sie einmal zu einem Grillabend ein, dann können Sie sich die Brummer anhören!) – Sie brauchen mich nicht zu einem Grillabend einzu­laden! Ich wohne am Laaerberg, und ich weiß, wie die Flieger dort fliegen. Mir brau­chen Sie also nicht zu erzählen, wie das ist.

Gehen wir aber vielleicht ein bisschen auf die wirtschaftlichen Aspekte ein, die der Flughafen insgesamt bietet, denn ich glaube, dieses Luftverkehrsabkommen bietet ge­rade in dieser Richtung Chancen für den Flughafen und Chancen für unsere Luftver­kehrsunternehmen.

Wenn wir uns zum Beispiel den Tourismus in Wien anschauen: Der Tourismus bringt rund 15,4 Milliarden € Umsatz. Das war ein Wert aus dem Jahr 2005, der aber bei Wei­tem gestiegen ist. Im Jahr 2006 gab es 16 000 Arbeitsplätze direkt am Flughafen und weitere 38 500 Arbeitsplätze, die indirekt mit dem Flughafen verbunden sind.

Das heißt, der Flughafen sichert allein rund 52 500 Arbeitsplätze. Wir können sagen, mit jeder Million Passagiere, die zu uns kommen, sind es rund weitere 1 000 Arbeits­plätze. Das hat übrigens Herr Kollege Dolinschek im letzten Verkehrsausschuss hinter­fragt.

Es sind weitere 1 200 Firmen in Wien mit rund 600 000 Personen, die vom Drehkreuz Wien sehr, sehr stark profitieren. Das sollte auch gesagt werden. Die AUA hat von den rund 18,8 Millionen Passagieren, die im Jahr 2007 per Flugzeug nach Wien gekommen sind, 10,8 Millionen befördert.

Das heißt, es ist ganz entscheidend, dass die AUA ein gesundes Unternehmen wird, und es ist sehr wichtig, dass die AUA vor allem ein Unternehmen bleibt, das eigenstän­dige Entscheidungen treffen kann – auch in einer Kooperation. Wie schwierig das ist, sieht man gerade im Fall Zürich, wo ein Drittel der Arbeitsplätze durch den Zusammen­bruch der Swissair verloren gegangen ist.

Unterm Strich bleibt eines: Dieses Luftverkehrsabkommen ist wichtig, um Chancen auch für die Zukunft zu haben, und ich möchte auch die Kollegen von der FPÖ einla­den, diesem Gesetz zuzustimmen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

19.47


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Hörl. 2 Minuten Redezeit. (Rufe: Nicht da!) – Gut. Dann gehen wir wei­ter.

Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Hakl. (Ruf: Auch nicht da!) – Dann ma­chen wir gleich weiter: Herr Abgeordneter Glaser. – Bitte.

 


19.48.29

Abgeordneter Franz Glaser (ÖVP): Bekomme ich jetzt die Redezeit von den zwei Rednern, die nicht anwesend sind? (Abg. Dr. Stummvoll: Nein, nein! – Heiterkeit.)

Geschätzte Frau Präsidentin! Frau Staatssekretärin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Das vorliegende Luftverkehrsabkommen ist zweifellos ein richtiges, ein gutes Abkom­men. Einen Aspekt möchte ich aber kritisch beleuchten, und zwar das Kapitel Umwelt.

Hier gibt es eine relativ nichtssagende Aussage, die ich zitieren möchte: Die Vertrags­parteien erkennen an, dass Kosten und Nutzen von Maßnahmen für den Umweltschutz bei der Entwicklung einer internationalen Luftverkehrspolitik sorgfältig abgewogen wer­den müssen. – Zitatende.

 


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