Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll61. Sitzung / Seite 57

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nach wie vor bei 140 Gramm CO2 pro Kilometer stagnieren soll. Das ist die falsche Politik.

Ich sage Ihnen ein zweites Positivbeispiel. Gehen Sie ins Technische Museum und schauen Sie sich dort in der Ausstellung von „klima:aktiv“ an, dass die energie­effizien­teste Form der Mobilität, der Fortbewegung das Fahrrad ist. (Die Rednerin stellt einen grünen Karton, auf dem ein schwarzes Fahrrad aus Draht montiert ist, vor sich auf das Rednerpult.)

Sie wissen – ich habe Ihnen jetzt extra so ein kleines Modell mitgebracht – ganz genau, dass 50 Prozent der Wege der Menschen mit ihrem Auto unter 5 Kilometern liegen. (Abg. Strache: Jetzt fahren wir kurz nach Vorarlberg!)

Bitte, das ist eine Distanz – 50 Prozent der Wege sind unter fünf Kilometern –, wo ich jede Person einlade, entweder auf die öffentlichen Verkehrsmittel oder auf das Fahrrad umzusteigen. (Abg. Ing. Westenthaler: Sind Sie heute schon mit dem Rad gefahren?)

Ich weiß, oft geht es wegen des Geländes nicht. Aber es gilt die öffentlichen Ver­kehrsmittel endlich auszubauen. Und da hat mein Kollege schon darauf hingewiesen: Wir haben ein derartiges Missverhältnis, Herr Minister Bartenstein! Wir haben auf der einen Seite im Jahr 10 Millionen € für neue öffentliche Verkehrsmittel, für neue Angebote bei den „Öffis“ – 10 Millionen €. Und auf der anderen Seite haben wir jährlich 1,3 Milliarden € für den Straßenbau, den Autobahnbau, für eine Infrastruktur, die den Leuten den Arbeitsplatz vor der Haustür wegnimmt, sie zum Pendeln zwingt, sie abhängig vom Ölpreis macht, sie abhängig von den Scheichs und den Konzernen macht. (Abg. Mag. Darmann: Die Wirtschaft braucht Infrastruktur!)

Sie müssen endlich begreifen, dass es einen konstruktiven Weg gibt, wo die Mobilität, wo auch das Heizen, das Wohnen endlich sozial, solar und zukunftsträchtig ist. Und das ist unser Weg! Den müssen wir endlich gehen – sei es im Raumwärmebereich oder auch im Mobilitätsbereich: weg von der Abhängigkeit, hin zu dem energie­politischen Energie-Wendemodell, wo wir auf eigenen Beinen stehen. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen.)

10.09


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Kickl zu Wort. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


10.09.43

Abgeordneter Herbert Kickl (FPÖ): Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Bundes­minister! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich gehe wirklich gerne einmal ins Museum und schaue mir das alles an. Ich gehe aber auch gerne einmal vor das Haus und schaue mir das alles an. Und ich richte jetzt die Frage an die Damen und Herren von der grünen Fraktion, wer denn aller von ihnen tatsächlich kein Auto hat. Zeigen Sie bitte einmal auf! Da müssten alle Hände nur so nach oben schießen, nach dem, was ich gehört habe. (Beifall bei der FPÖ. – Drei Abgeordnete der Grünen heben ihre Hände. – Abg. Strache: Also drei!) – Genau das ist der Punkt, wo man sagen kann, es ist eine heuchlerische Politik, die da in vielen Bereichen von Ihnen betrieben wird.

Ein paar Worte zu Herrn Professor Van der Bellen: Ich habe mit großem Interesse in einem Interview gelesen, dass Sie jetzt nicht mehr mit Ihrem Alfa fahren, sondern den Alfa abgetreten haben und jetzt mit einem Hybrid-Auto fahren. Sie haben heute schon ordentlich Product Placement gemacht und die entsprechende Firma genannt. Deswegen muss ich schon sagen, das können Sie sich offenbar leisten, denn dieses Auto – das sagen Sie selbst in diesem Interview – ist ein Sponsor-Geschenk beziehungsweise wird gesponsert. (Rufe bei FPÖ und BZÖ: Ah so!)

 


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