Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll61. Sitzung / Seite 137

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Es ist ein generelles Problem der Wirtschaft, dass Unternehmen mit einem undurch­dringbaren Förderdickicht konfrontiert sind. Durch diese mangelnde Transparenz geht viel verloren, sowohl an Arbeitsaufwand als auch an potenziellen Förderungen.

In der Tourismuswirtschaft ist das nicht anders, und gerade in kleineren Betrieben oder Familienunternehmen ist der Aufwand, Förderungen zu beantragen, oft eine belas­tende Aufgabe. Es gibt in Österreich zirka 60 000 touristische Klein- und Mittelbetriebe, wir sprechen also nicht von einer marginalen Problematik.

Die Vorlieben der Gäste, meine Damen und Herren, die in Österreich Urlaub machen, verändern sich ständig, damit auch die Anforderungen an die Dienstleistungsanbieter. Der Trend zum Wellnessurlaub ist zum Beispiel ungebrochen. Mein Bundesland Bur­genland hat hier eine Vorreiterrolle. Zu den Thermen im Süden und im mittleren Teil unseres Bundeslandes wird nun auch im Norden, im Seewinkel, eine Therme gebaut, die 2009 eröffnet werden soll. Dies wurde notwendig, um für die Schlechtwetterperiode eine Alternative zu haben.

Oder im Bereich der Ski-Touristik: Die Skifahrer wollen sich nach einem Tag auf der Piste noch im Hallenbad oder in der Sauna entspannen. Das erfordert natürlich eine aufwendige Infrastruktur, die ihrerseits wieder sehr energieintensiv im Betrieb ist.

Was die Touristikunternehmen brauchen, das ist eine fundierte Beratung über mög­liche Maßnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs und gleichzeitig auch eine Beratung darüber, welche Förderungsmöglichkeiten für die nötigen Investitionen bestehen.

Österreich, meine Damen und Herren, hat nun die Chance, zu seinem guten Ruf als beliebtes Urlaubsland auch noch die Reputation eines umwelt- und klimaverant­wortlichen Urlaubslandes zu erwerben. Der hier zu behandelnde Antrag erleichtert es uns, sich in diese Richtung zu entwickeln. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

13.39


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als nächster Redner gelangt Herr Ab­geordneter Dr. Eder zu Wort. Redezeit: 2 Minuten. – Bitte.

 


13.40.16

Abgeordneter Dr. Sebastian Eder (ÖVP): Verehrte Frau Präsidentin! Frau Staats­sekretärin! Ich möchte mich mehr und konkreter auf den Tagesordnungspunkt beziehen. Wir haben bereits des Öfteren den Begriff „One-Stop-Shop“ gehört. Damit bezeichnet man in Wirtschaft und Verwaltung die Möglichkeit, alle bürokratischen Schritte an einer einzigen Stelle durchzuführen, und das bei möglichst kurzen Kom­munikationsabläufen und vor allem – das ist das Entscheidende – ergebnisorientiert. Mühselige Arbeitsschritte sollen vom Antragsteller und Nutznießer weg auf den Verwaltungsapparat übertragen werden, und dieser sollte dann hoffentlich gut, schnell und professionell agieren.

Besonders im Förderwesen, das auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Institutionen angesiedelt ist, kann sich das System bewähren, insbesondere im Bereich unserer Kleinbetriebe und eben auch im Tourismus, zum Beispiel bei energie­relevan­ten Investitionen. Das Bewusstsein und der Bedarf für solche Investitionen steigen angesichts der hohen und steigenden Energiekosten sicher weiter an. Das war auch das Thema des heutigen Vormittags. Der Energiebedarf im Tourismus ist naturgemäß höher als im durchschnittlichen Gewerbesektor, und hier gibt es ein großes Ein­sparungspotenzial.

 


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