Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll61. Sitzung / Seite 167

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hat wohl auch die Düsternis bemerkt. Das Ambiente entsprach in keiner Weise, jeden­falls nach meinen Vorstellungen, einem kommunikativen, zeitgemäßen Büro. Produk­tives Arbeiten – ich betone es noch einmal – war speziell zu späterer Stunde nur schwer möglich.

Wenn auch die Bürogestaltung bei weitem nicht das vorrangige Projekt ist, habe ich mich nach langen Überlegungen und mehrfachem Anraten dazu entschlossen, das Ministerbüro von der technischen Seite her zu sanieren und auch neu einzurichten. Es finden täglich wichtige Gespräche und Verhandlungen mit österreichischen und inter­nationalen Verhandlungspartnern in diesem Raum statt, und als ressortverantwortliche Ministerin für Kunst war es für mich in diesem Zusammenhang auch selbstverständlich, mit der Neueinrichtung auch ein Signal für die zeitgenössische Kunst zu setzen.

Bei der Neugestaltung waren mir folgende Punkte wichtig:

Erstens: kein Eingriff in die Bausubstanz. Zweitens: keine Änderung der Wand- und Deckengestaltung aus der Zeit des Empire. Flexible Sitzmöbel, zeitgemäßer Arbeits­platz, erstklassige Beleuchtung, aber auch die Verbindung von traditionellen Kunst­werken und historischer Architektur mit modernem Design und zeitgenössischer Kunst, hoher Anspruch an Qualität, Haltbarkeit und Ästhetik. Über Geschmacksfragen möchte ich hier in dem Kontext nicht diskutieren.

Peter Noever hat die künstlerische Intervention nach gemeinsamen Gesprächen mit mir vorbereitet, wofür ich ihm danke. Seine Arbeit – so sehe ich und bewerte ich das – ist ein Dienst an der Republik Österreich und hat in dem Sinn auch Mittel eingespart. (Beifall bei der SPÖ.)

Der Raum kommt heute – wer mich in dem neuen Büro schon besucht hat, wird diese Einschätzung vielleicht teilen – in seiner wohl proportionierten Qualität wieder voll zur Geltung. Die Gestaltung des Büros sehe ich als künstlerische Intervention durchaus im Spannungsfeld von Tradition und Innovation, was ein Stück auch meine tägliche Arbeitsaufgabe widerspiegelt.

Ich komme jetzt zu den Kosten. Ich habe die Nettokosten angegeben, da ja die Umsatzsteuer auch wieder einnahmenseitig für die öffentliche Hand relevant ist, aber es ist ein Leichtes, die Umsatzsteuer dazuzurechnen. Ich habe immer korrekt ange­geben, welche Kostenangabe ich treffe. Die Nettokosten für die Neueinrichtung, die seitens des Ministeriums bezahlt wurden, sind vollkommen transparent und offen­gelegt. Sie betrugen für Möbel 39 080,59 €, für das Lichtdesign 8 381,52 €, für den Teppich 6 389,66 €. In meiner Anfragebeantwortung habe ich auch die Bezugsquellen angegeben.

Bei der Skulptur „Twist around“ von Kupelwieser handelt es sich um eine Leihgabe der Artothek, die Anschaffung erfolgte im Februar 2008. Ich darf nur daran erinnern, dass die Artothek eine Sammlung Kupelwieser verwahrt und dieser Ankauf bestens in die Sammlung der Artothek passt.

Im Hinblick auf die historische Bedeutung des Bauwerkes, die funktionale Nutzung und auch den hohen Anspruch an die Qualität ist diese Investition aus meiner Sicht vertretbar.

Weiters darf ich Sie informieren – ich werde in der Beantwortung der Anfrage vom Abgeordneten Zinggl dann im Detail darauf eingehen, aber ich habe darüber auch schon öffentlich informiert –, dass zeitgleich der gesamte Bürotrakt im 1. Stock des Minoritenplatzes, also mehrere Büros von mehreren Mitarbeitern des Ministeriums, saniert wurde. Ein wesentlicher Teil war hier die gesamte Neuverlegung und Neu-


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