Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll61. Sitzung / Seite 169

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ausgegeben wurden, denn mit diesen Beispielen ist es gar nicht anders möglich und nicht verwunderlich. – Danke schön. (Beifall bei FPÖ und BZÖ.)

15.35


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun kommt Herr Abgeordneter Scheibner zu Wort. Ebenfalls 5 Minuten. – Bitte.

 


15.35.00

Abgeordneter Herbert Scheibner (BZÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Als ich mir diese Anfragebeantwortung durchgelesen habe und jetzt auch die Stellungnahme von der Frau Bundesminister angehört habe, ist mir ein bisschen ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen. (Zwischenruf des Abg. Faul.) Ja, ja, kein Problem. Ich habe mich nämlich gefragt, weil ich da gelesen habe, „bei zwei älteren Sesseln trat bereits Stroh aus der Polsterung“, finster war es, kalt wahrscheinlich auch: Wie hat das die Frau Ministerin Gehrer dort gemacht? Elf Jahre ist sie auf dem Stroh gesessen. (Heiterkeit bei BZÖ und FPÖ.)

Meine Damen und Herren von der SPÖ, Sie müssten sich entschuldigen bei der Frau Ministerin Gehrer, haben Sie sie doch so kritisiert für ihre schlechte Politik. Wie kann man denn auf Strohsesseln im Finstern und in der Kälte eine gute Bildungspolitik machen? Das stellt sich doch jetzt heraus: Die Frau Ministerin Schmied macht jetzt eine bessere Bildungspolitik, weil sie nicht mehr auf Stroh gebettet ist, sondern auf einem Day Chair, der zumindest ab 16 Uhr das Arbeiten ein bisschen bequemer macht. (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenruf des Abg. Faul.)

Ich komme dann schon noch dazu, weil ich bin kein Neidgenosse, lieber Kollege von der SPÖ in der drittletzten Reihe. Du sitzt auch hart, es ist ein hartes Brot in dem Klub, deshalb: Lieber Kollege Gradauer, die Kritik an diesem Panzerglas für die Fenster vom Kanzler Gusenbauer kann ich nicht teilen. Da hast du ein bisschen zu tief in die Schublade hineingegriffen, das ist nämlich eine echte Ersparnis, denn bei dem Unmut, der sich da gerade unter den Genossen aufstaut, spart Panzerglas den Glaserer in der Zukunft, denn man kann nicht wissen, mit welchen Dingen die auf dieses Glas, auf die Büros schießen. (Heiterkeit und Beifall bei BZÖ und FPÖ.) Das wollen wir alles nicht haben, aber ich glaube, das ist langfristig eine Einsparung. (Abg. Dr. Haimbuchner: Das schützt auch vor dem „Gesudere“!)

Frau Bundesminister, Sie haben dann noch gesagt: Ja, was ist denn dagegen zu sagen, dass man zeitgenössische Künstler hier fördert? Und die Frau Kollegin Mut­tonen hat gesagt: Wer, wenn nicht die Frau Kunstministerin? – Das verstehe ich auch. Ich bin da wirklich kein Experte, das würde ich mir nicht anmaßen, aber ich habe mich beim Experten Morak erkundigt, und der hat gesagt, das ist ein bisschen verwun­derlich, denn viele dieser Designer mögen einmal zeitgenössisch gewesen sein, aber haben schon das Zeitliche gesegnet und sind gar nicht mehr das, was man in der heutigen Zeit noch als förderbar ansieht. (Zwischenruf des Abg. Faul.) – Der Kollege Faul ist ein echter Experte, der da mittut. Vielleicht hat er auch irgendwo so ein schönes Büro in dem Kunstministerium bekommen.

Frau Bundesminister, grundsätzlich sehe ich das wirklich alles ein. Selbstverständlich muss eine Ministerin, ein Minister ein repräsentatives Büro haben. Und ich sage Ihnen auch ganz ehrlich, ich bin immer dagegen, wenn da so diese Neiddiskussionen aufkommen, wenn man sagt, der hat das und der hat das, und schon wieder bekommen sie ein Prozent mehr, und der hat schon wieder einen neuen Dienstwagen bestellt und schon wieder einen neuen Sessel. Natürlich ist das auch oft populistisch. Und wenn man ein Büro irgendwo im Stadtpark in einem Zelt aufmachen würde, würde auch noch wer kommen und sich aufregen. Verstehe ich alles.

 


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