Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll61. Sitzung / Seite 212

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Ich hoffe, dass das der erste Schritt ist zu einem gemeinsamen Weg der qualitativ hochwertigen Lehrlingsausbildung, aber auch einer Ausbildung, die junge Menschen nicht in irgendwelche Maßnahmen drängt, sondern sich nach ihren Interessen, Begabungen und Neigungen richtet. Junge Menschen haben auch ein Recht darauf, eine Ausbildung zu machen, die sie interessiert. Dieses Beschäftigungspaket sieht das vor, und deswegen freue ich mich, dass wir das alle hier beschließen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

17.39


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Zwer­schitz zu Wort. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte, Frau Kollegin.

 


17.39.15

Abgeordnete Barbara Zwerschitz (Grüne): Herr Präsident! Herr Minister! Frau Staatssekretärin! Wertes Plenum! Bevor wir jetzt den totalen Jubel-Koller bekommen, weil alles so toll und so klasse ist, möchte ich kurz daran erinnern, wie viele Leute nicht die Möglichkeit haben, eine Lehre zu machen, nämlich all jene, die ein Beschäf­tigungsverbot haben, all jene, die in einer Maßnahme sind und keinen Lehrstellenplatz gefunden haben, denn den werden sie jetzt aufgrund der Ausbildungsgarantie wahr­scheinlich auch nicht leichter finden. (Abg. Rudas: Doch! Deswegen heißt es „Garantie“!)

„Ausbildungsgarantie“ heißt, dass sie, wenn die Lehre abgebrochen ist, nachher einen Lehrstellenplatz haben, aber wie schnell sie vorher, nach der Schule, einen haben werden, werden wir erst sehen, denn die Lehrwerkstätten, die wir dazu brauchen würden, um all die 28 733 arbeitslosen Jugendlichen in Österreich anzustellen, diese überbetrieblichen Ausbildungsstätten gibt es noch nicht. (Zwischenruf der Abg. Rudas.) Einen Teil ja, aber noch nicht genug.

Die jährliche Kündigungsmöglichkeit ist etwas, dem wir sicher nicht zustimmen können. Es wird zwar behauptet, dass das neue Lehrstellen bringen würde, aber das lässt sich schwer beweisen, da in diesem Maßnahmenkatalog viele Dinge enthalten sind und man nicht wirklich weiß, was davon dann greifen wird – wahrscheinlich wird es dann die Kündigungsmöglichkeit gewesen sein.

Wenn ich mit Lehrherren gesprochen habe, dann haben sich diese andere Dinge gewünscht. (Abg. Fürntrath-Moretti: Auch Lehrfrauen! – Abg. Mikesch: Lehr­berechtigten!) – Ja, auch Lehrfrauen, stimmt. Danke schön. – Die haben sich mehr Qualität in ihrer Ausbildung gewünscht, mehr Qualität auch für die Lehrlinge, was bedeuten würde, dass Lernerfolg bei Lehrlingen auch honoriert wird. Dass Lernzeiten von den Lehrherren auch deswegen gerne bereitgestellt werden, weil das honoriert wird; dass der Lehrherr selbst auch einen Erfolg hat, mehr Interesse daran hat, dass der Lehrling auch einen guten Erfolg hat, das hätten sie sich gewünscht.

Außerdem hätten sie sich gewünscht, dass die Zeit der Berufsschule zeitlich ein bisschen günstiger fällt, weil es wenig Sinn macht, wenn jemand, der im EDV-Bereich tätig ist, wo die meisten Firmen versuchen, ihr Budget vor Jahresende aufzubrauchen, den Lehrling ausgerechnet in der Vorweihnachtszeit in eine Berufsschule schicken muss, beziehungsweise GärtnerInnen gerade im Frühjahr abgezogen werden.

Wir bringen folgenden Antrag ein:

Abänderungsantrag

der Abgeordneten Schatz, Haidlmayr, Zwerschitz, Kolleginnen und Kollegen zum Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales (571 dB) über ein Bundesgesetz, mit


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