Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll61. Sitzung / Seite 218

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erst danach in die effektive Ausbildung. Aus diesem Grund hat man das Eintrittsalter auf 17 Jahre erhöht.

Ich selbst habe als Lehrerin in der Krankenpflege, als welche ich zehn Jahre tätig war, erlebt, dass junge Menschen nach dem ersten Praktikum aus dem Beruf aussteigen, weil ihr Lieblingspatient verstirbt oder weil es in der eigenen Familie aufgrund von Krankheit belastende Situationen gibt. Ich denke daher, es ist sinnvoll, erst mit 17 Jahren beginnen zu können. Es gibt sogar die Überlegung, ob man das aufgrund der angeführten Punkte nicht vielleicht sogar hinaufsetzt.

Man muss da wirklich genau schauen, denn die Ausbildung ist jetzt sehr stark am extramuralen Bereich, an den Pflegeheimen orientiert. Es werden Schulstationen eingerichtet, um wirklich Lehrsituationen zu haben beziehungsweise das lehren zu können. Ich müsste länger dazu sprechen, um das noch auszuführen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

17.58


Präsident Dr. Michael Spindelegger: Vorläufig letzte Rednerin in dieser Debatte ist Frau Abgeordnete Königsberger-Ludwig. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 2 Minu­ten. – Bitte, Sie sind am Wort.

 


17.58.24

Abgeordnete Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ): Herr Präsident! Frau Staatssekre­tärin! Geschätzte Damen und Herren! Dass man Jugendlichen bei ihrem Eintritt ins Erwachsenenleben die besten Chancen geben soll, ist, glaube ich, über alle Parteigrenzen hinweg klar; das haben wir heute auch eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Ich bin überzeugt davon, dass wir mit diesem Gesetz, das wir heute be­schließen, diesem Anliegen einen großen Schritt näher kommen, wenngleich sicher noch Punkte offen sind, das möchte ich gar nicht kleinreden, aber ich denke, die Ausbildungsgarantie und die Qualitätsoffensive in der Lehrlingsförderung sind zwei ganz wichtige Bestandteile, um Jugendlichen gute Startmöglichkeiten in ihr Erwach­senenleben zu geben.

Zur Qualitätsförderung ein kurzer Gedanke: Ich finde es sehr, sehr wichtig, dass man dabei auch die AusbildnerInnen ins Gebet nimmt und auch in diese Richtung einwirkt, denn das ist einfach ein wichtiger Schritt für die jungen Menschen in ihren Aus­bildungsstätten.

Ich möchte in diesem Zusammenhang einen Appell an den Herrn Minister oder die Frau Staatssekretärin richten, weil ich denke, dass wir speziell bei der Qualitäts­förderung darauf achten müssen, dass Projektträger, die lernschwache Jugendliche oder eben schwächere Jugendliche ausbilden, auch in den Genuss des Bonus der Qualitätsförderung kommen können. Ich denke, da müssen wir bei den Kriterien, die erarbeitet werden, ganz besonders darauf achten, dass diese Projektträger nicht zwar die lernschwachen Jugendlichen ausbilden, die Qualitätsförderung aber nicht in Anspruch nehmen können. Ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Punkt, damit man auch diese Jugendlichen bestmöglich unterstützen kann.

Außer der Qualitätsförderung bin ich natürlich auch über die überbetriebliche Lehraus­bildung ganz glücklich, weil ich es sehr wichtig finde, dass diese überbetriebliche Lehrausbildung der regulären, der dualen betrieblichen Lehrausbildung gleichgesetzt wird. Dieser sehr wichtige Schritt garantiert, dass man da keine Lehrlinge zweier Klassen schaffen wird. Ich möchte aber schon den Appell aussprechen, dass die Betriebe sich natürlich der Verantwortung nicht entziehen dürfen, denn die Ausbildung in den Betrieben muss natürlich die wichtigste Form der dualen Lehrausbildung bleiben.

 


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