Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll63. Sitzung, 6. und 7. Juni 2008 / Seite 262

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Frau Kallat, das zeigt auch, wie weit Sie schon sind. Bei Ihrer Einstellung muss man sich wirklich an den Kopf greifen und fragen: Wo ist denn die ÖVP gelandet? – Das ist eine Peinlichkeit für dieses Land! (Beifall bei der FPÖ.) Das ist eine Diskriminierung der Männer. Das lassen wir nicht zu – ganz klar. Da können Sie mit uns nicht rechnen.

Jetzt kommt ein wichtiger Punkt, ein sehr lustiger Punkt: das Gebot zur sprachlichen Gleichbehandlung. Sie wollen bis Herbst einen Leitfaden erstellen, um eine diskriminie­rungsfreie Sprache zu haben. Unglaublich! (Demonstrativer Beifall der Abg. Mag. Mut­tonen.)

Wie viel kostet dieser Unsinn den Steuerzahler wieder? Vor allem: Was soll er brin­gen? Gibt es bald wieder eine Rechtschreibreform, wo wir alles „vergendern“, wo eine Pflicht eingeführt wird, einen Gender-Wahn in die Sprache zu bringen? (Abg. Mag. Wurm: Das ist im Bundes-Gleichbehandlungsgesetz!)

Gibt es eine neue Gender-Sprache? Vielleicht wird das Binnen-I verpflichtend werden, vielleicht bekommen Schüler dann einen Gender-Watch-Lehrer, der beauftragt wird, zu schauen, ob die Schüler in der Schule ja richtig gendern. Das ist vielleicht der nächste Punkt, das heißt, eine Gender-Watchlist, die dann auch Lehrer verpflichtet, Genderung vorzunehmen. Vielleicht gibt es dann Sittenwächter und Gender-Tugendwächter. Was Ihnen noch alles einfallen wird – wir sind gespannt darauf. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Dr. Haimbuchner: Eine Gender-Kommissarin!)

Folgendes wird auch interessant werden: Wie werden Sie mit anderen Sprachen vor­gehen? Was machen Sie im Englischen? Das Englische ist nicht dazu geeignet, Ihrem Gender-Wahn aufzusitzen. Im Englischen geht das einfach nicht. Und was machen Sie im Finnischen? (Abg. Mag. Muttonen: Man merkt, dass Sie kein Sprachwissenschafter sind!)

Im Finnischen, Frau Kollegin Muttonen, gibt es überhaupt keine Geschlechter. Wird dann die EU hergehen und vielleicht eine neue Sprache schaffen? – Kein Esperanto, sondern ein „Genderanto“, das allen europäischen Völkern zwangsverordnet wird. Ich bin schon gespannt, zu welchen Blödsinnigkeiten Sie sich noch hinreißen lassen. (Bei­fall bei der FPÖ. – Abg. Mag. Muttonen: Das ist so was von Blödsinn!) Das Gesetz zur Gleichbehandlungskommission und Gleichbehandlungsanwaltschaft hat ja noch einige lustige Punkte drinnen. Warum darf etwa ein Gleichbehandlungsanwalt in der Arbeits­welt nur weiblich sein? – Erklären Sie mir das, bitte. Das heißt, einer sexuell belästig­ten Frau mutet man keinen Gleichbehandlungsanwalt zu, aber ein sexuell belästigter Mann müsste auch mit einer Gleichbehandlungsanwältin auskommen. Ob das jetzt diskriminierend oder nicht diskriminierend ist – ich bin sehr gespannt, wie Sie das dann in Ihren Antworten beurteilen werden.

Es geht aber noch weiter. Wir wissen – und das ist ein wirklich großes Problem –, dass wir eine Feminisierung der Schulen und Kindergärten erleben und dass das längst eine Ursache für eine Bildungsdiskriminierung der Knaben ist. Das ist eine Bildungsdiskrimi­nierung, durch die männliche Schüler und Kindergärtner benachteiligt werden. Das führt oft dazu, dass, völlig unabhängig von der tatsächlich erbrachten Leistung in der Schule, Mädchen bessere Noten bekommen – wegen des Geschlechts! (Abg. Rauch-Kallat: Das war aber bei Ihnen nicht ...!)

Das hält Sie auch nicht davon ab, auf Grund der jetzt großen Erkenntnisse bei der Zu­lassung zu Medizinstudien von einer weiteren Feminisierung zu sprechen: Es kann doch nicht sein, dass Männer plötzlich bei Tests besser abschneiden, das ist doch unglaublich! Da muss sofort bei den Tests etwas geändert werden, wir müssen sofort eine weitere Änderung einziehen!

 


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