Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll65. Sitzung / Seite 80

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Es gibt praktisch kein Thema mehr, über das zwischen SPÖ und ÖVP Einigkeit erzielt werden kann. Kurzfristig geht die nicht vorhandene Bundespolitik vielleicht niemandem ab. Doch mit jedem Monat, der vergeht, werden Weichen nicht gestellt: Bei Kindergär­ten, Schulen, Unis, bei der Frage der Entlastung des Mittelstands und der unteren Ein­kommen, bei der Gleichstellung von Frauen, beim Klimaschutz, beim Problem der ho­hen Energie- und Lebensmittelpreise, bei der Pflege, in der Gesundheitspolitik, bei der Mindestsicherung. Diese Probleme und Herausforderungen verschwinden nicht, nur weil die Regierung nicht arbeitet. Im Gegenteil, sie werden größer. Wertvolle Zeit wird auf verantwortungslose Art und Weise verschwendet. Auf der Strecke bleiben die Bür­gerInnen und Bürger, die diesem unwürdigen Schauspiel zuschauen müssen, deren Lebenssituation sich angesichts der Unfähigkeit der Regierung nicht verbessert, son­dern verschlechtert.

15 große Herausforderungen für Österreich

Österreich braucht eine handlungsfähige Regierung. Die Bevölkerung erwartet sich zu Recht Antworten und Lösungen bei zentralen Zukunftsfragen, wie etwa:

1. Maßnahmen gegen den Klimawandel - radikaler Umstieg auf erneuerbare Energien statt Abhängigkeit von teurem Öl und Gas

2. Budgetpolitische Priorität für Bildung und Ausbildung

3. Gleichberechtigung von Frauen, insbesondere auf dem Arbeitsmarkt

4. Dauerhafte soziale Absicherung für Alle (Mindestsicherung)

5. Ökologische und soziale Steuerreform - Steuersenkungen für alle, die das brauchen, anstatt Steuerzuckerln für 3000 Stiftungsmillionäre

6. Integration statt Abschottung – für ein weltoffenes Österreich

7. Stärkung der Bürgerrechte - Sicherheit ohne Überwachungsstaat

8. Verfassungsreform - einheitlicher Grundrechtskatalog

9. Verantwortungsvolle Mitwirkung bei der Weiterentwicklung der EU

10. Ausbau des öffentlichen Verkehrs

11. Leistbare Pflege für alle, die sie brauchen

12. Mehr Angebote in der Kinderbetreuung, Papa-Monat

13. Investitionen in die Zukunft – Forschung und Technologie

14. Gesundheitsreform – Absicherung des Gesundheitssystems ohne Leistungsein­schränkung für die PatientInnen

15. Kampf gegen Neubau von Risiko-AKW an Österreichs Grenze

Bundeskanzler und Vizekanzler weisen eklatante Führungsschwächen auf. Sie sind nicht mehr in der Lage eine Regierung zu führen.

Verkehrsminister Faymann hat in der Verkehrspolitik versagt. Anstatt endlich das An­gebot im Öffentlichen Verkehr zu verbessern und auszubauen, um hunderttausenden PendlerInnen aus der Ölpreisfalle zu helfen, werden weiterhin Milliarden in den Stra­ßenbau gepumpt. Offensichtlich ist Faymann als Regierungskoordinator und neuer­dings Doppelhälfte der SP-Spitze derart mit dem Regierungschaos beschäftigt, dass er als Verkehrsminister nicht mehr handlungsfähig ist.

Umweltminister Pröll setzt sein permanentes Versagen in der Klimapolitik ungebremst fort. Daran haben auch zwei Klimagipfel der Bundesregierung nichts geändert. Daran wird auch das von ihm vorgelegte Klimaschutzgesetz nichts ändern, das nichts als eine zahnlose „Klimabuchhaltung“ ist, aber die fehlenden Maßnahmen nicht ersetzen kann.


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