Währenddessen muss die breite Masse hohe Netto-Reallohnverluste in Kauf nehmen, und zwar als Folge stark gestiegener Preise – wir haben die höchsten Preise seit 15 Jahren im Land – und als Folge der „kalten Progression“. Was passiert mit jenen, die enorme Reallohnverluste in Kauf nehmen müssen? – Sie müssen warten; sie wurden auf eine Steuerreform im Jahre 2010 vertröstet, von der wir heute wissen, dass sie nicht kommen wird. In dieser Situation ist es, meine ich, Zeit, zu handeln.
Noch ist Zeit, zu handeln, um jene Menschen, die Netto-Reallohnverluste sowie andere Belastungen erleiden müssen, was etwa Pflege, Kindergartenbetreuungsplätze, Nachhilfestunden und Studiengebühren betrifft, zu entlasten. Noch ist Zeit, diese breite Masse von Menschen zu entlasten, und zwar durch eine spürbare Steuerentlastung. „Spürbar“ bedeutet: hohe Entlastungen im unteren Bereich, aber auch eine spürbare Tarifentlastung für Einkommen über 1 130 €, im Rahmen einer ordentlichen Tarifentlastung.
Ich bringe daher folgenden Antrag ein:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Glawischnig, Rossmann, Kolleginnen und Kollegen betreffend eine sofortige steuerliche Entlastung der unteren und mittleren Einkommen
Der Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesregierung und insbesondere der Bundesminister für Finanzen werden aufgefordert, dem Nationalrat bis spätestens 1. September 2008 einen Vorschlag zu einer spürbaren steuerlichen Entlastung der Einkommen unter Berücksichtung der oben angeführten Aspekte vorzulegen.“
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Danke sehr. (Beifall bei den Grünen.)
13.11
Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Der soeben eingebrachte Entschließungsantrag ist ordnungsgemäß eingebracht, ausreichend unterstützt und steht daher mit in Verhandlung.
Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:
Entschließungsantrag
der Abgeordneten Glawischnig, Rossmann, Freundinnen und Freunde betreffend eine sofortige steuerliche Entlastung der unteren und mittleren Einkommen
eingebracht im Zuge der Erklärungen des Bundeskanzlers und des Vizekanzlers gemäß § 19 Abs 2 GOG zur Regierungsumbildung
In den letzten Monaten sind als Folge steigender Rohölpreise die Preise für Benzin und Nahrungsmittel stark gestiegen. Die Inflationsrate erreichte im Mai 2008 mit 3,7% den höchsten Wert seit 15 Jahren. Das und die kalte Progression führen heuer trotz erstmals wieder kräftigerer Lohnrunden zu erheblichen Nettoreallohnverlusten. Die unteren und mittleren Einkommen sind davon deutlich stärker betroffen als die hohen Einkommen. Die bisher von der Regierung ergriffenen Maßnahmen zur Entlastung der Einkommen (bis 1.350 € brutto monatlich) bei den Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung, die vorgezogene Pensionserhöhung und die Erhöhung des Pendlerpauschales reichen
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