Die Möglichkeiten einer zunehmenden Resistenz gegen Antibiotika oder auch die Zunahme von Allergien sind Gefahren, die es hierbei zu beachten gilt. Gentechnisch manipulierte Pflanzen, meine Damen und Herren, sind nicht beherrschbar. Es geht um den Schutz des gesamten österreichischen oder heimischen Ökosystems. Es geht darum, dass es nicht dazu kommt, wie es dem „Zauberlehrling“ erging, dass man die Geister, die man rief, nicht mehr los wird. Der Pollenflug verbreitet sich und kann nicht zurückgeholt werden. Dadurch kommen genmanipulierte Pflanzen in der Natur in Umlauf. Ich denke, die Folgen sind nicht mehr zu reparieren. LandwirtInnen, die keine Gentechnik wollen, können sich dagegen nicht wehren.
Weiters ist auch nicht geklärt, wie sich der Kontakt von gentechnisch veränderten Pflanzen auf die heimische Tierwelt auswirkt. Im Hinblick auf die Erhaltung der Artenvielfalt komme ich auf ein Thema zu sprechen, das mich schon längere Zeit begleitet, nämlich die Bienen.
Sehr geehrter Herr Minister, exemplarisch möchte ich das rätselhafte Bienensterben in den USA nennen. Die Ursachen sind bis dato nicht geklärt. Es ist eine geringere Anzahl von Honigbienen insgesamt zu beobachten, und wir wissen, wie wichtig Bienen für das Fortbestehen der heimischen Flora sind. Sie sind von unschätzbarem Wert. Ich weiß nicht, ob es vergebene Liebesmüh ist, aber ich würde Sie bitten, doch nachzudenken, ob es sinnvoll ist, dass das Fach Imkerei in den landwirtschaftlichen Fachschulen nur mehr als Freifach und nicht mehr als Pflichtfach geführt wird. Die Imkerei wäre ein wesentlicher Punkt, um diesem Bienensterben etwas entgegenzusetzen, um Bienenpopulation wieder zu ermöglichen.
Abschließend ist noch festzustellen, dass die ÖsterreicherInnen genaue Vorschriften für die Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln möchten. Deshalb ist es wichtig, dass diese Forderungen in der EU eingebracht werden und hoffentlich auch umgesetzt werden. (Beifall bei der SPÖ.)
14.20
Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Gahr. 2 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.
14.20
Abgeordneter Hermann Gahr (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Meine geschätzten Damen und Herren! Österreich ist in der GVO-Frage immer kritisch aufgetreten und hat damit für dieses Thema sensibilisiert. Ich bin durchaus dankbar, dass es heute gelungen ist, einen weiteren Schritt in der GVO-Frage zu setzen. Wir haben immer auf das Risiko hingewiesen und, so glaube ich, die Menschen und auch die Landwirtschaft für dieses Thema sensibilisiert.
Österreich hat auf EU-Ebene immer gegen GVO-Neuzulassungen gestimmt und damit klar Position bezogen. Wir haben auch immer klare Spielregeln eingefordert. Das Thema Gentechnik ist natürlich ein Thema ohne Grenzen, und ich glaube, wir müssen hier national Schritte setzen, einen nach dem anderen. Ich glaube, es handelt sich da einfach um einen Macht- und Wirtschaftsfaktor, gerade im Bereich Saatgut, und es gibt eben verschiedenste Einflüsse und Interessen.
Es bleibt die Frage: Was kann Österreich national tun, um sich vor Gefahren zu schützen, eben in Richtung Umweltschutz, in Richtung Nahrungsmittelsicherheit, aber natürlich auch, um Gesundheitsrisiken hintanzustellen? – Wir müssen in dieser Frage auf der Ebene der Realität bleiben; es nützt, glaube ich, keine Hysterie. Wir brauchen einfach gute Argumente. Und das Beispiel Oberösterreich hat ja gezeigt, dass es durchaus Grenzen gibt. Wir brauchen Transparenz in der Kennzeichnung – das ist, glaube ich, eines der wichtigsten Dinge, die man überhaupt einfordern kann –, um eben den
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