Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll65. Sitzung / Seite 157

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Bürger und den Konsumenten zu schützen. Wir müssen vorsorgen gegen Missbrauch und Manipulation.

Das Dritte ist, denke ich, die Sicherheit – sicheres Saatgut, sichere Lebensmittel und Futtermittel – und in nächster Zukunft auch, dass wir Regionen ausweisen können. Es gibt ja derzeit bereits 40 Regionen, die der Gentechnik eine Absage erteilen.

Österreich hat da eine klare und kluge Position. Wir haben einen konsequenten Weg und sind, glaube ich, sehr kritisch dabei.

Dieser Fünf-Parteien-Antrag ist, meine ich, ein Signal in Richtung Brüssel, in Richtung Europäische Kommission, dass die Interessen der Länder ernst zu nehmen sind. Mit dem heutigen Fünf-Parteien-Antrag stärken wir auch unserem Bundesminister den Rü­cken, und ich vertraue auf ihn, dass er seine Position in dieser Frage auch in Brüssel einbringen wird. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

14.22


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Schopf mit einer freiwilligen Redezeitbeschränkung von 3 Minuten. – Bitte.

 


14.22.54

Abgeordneter Walter Schopf (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Minister! Meine Damen und Herren! Dieses Thema ist auch für mich, vor allem weil ich aus einem ländlichen Bereich, aus dem Mühlviertel, komme, ein sehr wichtiges und ein sehr zentrales Thema. Wir wissen ja alle, dass dieses Thema eigentlich in ganz Euro­pa diskutiert wird, dass ein großer Teil der Bevölkerung Europas eine ablehnende Hal­tung einnimmt – und ich glaube, in Österreich ist die Quote der Ablehnung noch um einiges größer –, wenn es darum geht, dass Gentechnik in der Landwirtschaft einge­setzt wird. Und vor allem wissen wir, dass die Ablehnung, so glaube ich, bei uns eine hundertprozentige ist, wenn es darum geht, dass die Gentechnik sogar im Bereich der Lebensmittelproduktion eingesetzt wird.

Meine Damen und Herren, dieses Problem ist nicht nur für die landwirtschaftlichen Be­triebe oder für die Bauern ein zentrales Thema, sondern ich meine, dass es für die ge­samte Bevölkerung, vor allem für die Konsumentinnen und Konsumenten ganz, ganz wichtig ist, weil dieses Problem im Bereich der Lebensmittelproduktion von größter Be­deutung ist und letztendlich ja wir alle gemeinsam wollen, dass die Lebensmittel gen­technikfrei produziert werden.

Ich denke auch, dass eine gentechnikfreie Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion ganz große Vorteile für die österreichische Landwirtschaft mit sich bringt, dass sie vor allem auch für den ländlichen Raum, für viele – auch kleinere – landwirtschaftliche Be­triebe sehr wichtig ist und dass die Bauern – so glaube ich zumindest – letztendlich nur dann eine Zukunft haben werden, wenn sie gentechnikfrei tätig sind, wenn Produkte ohne Gentechnik erzeugt werden.

Herr Minister, ich denke, Sie sind aufgefordert, in diesem Bereich verstärkt tätig zu werden, weil es wichtig ist, dass mehr informiert wird, dass die Konsumentinnen und Konsumenten verstärkt auf diese Thematik aufmerksam gemacht werden, dass ein größeres Bewusstsein geschaffen wird.

Mir ist es auch wichtig, zu sagen, dass man, wenn man – und zwar nicht nur in Ös­terreich, sondern vor allem auch in unseren Nachbarländern – in Kaufläden geht und Lebensmittel mit entsprechender Kennzeichnung sucht, einigermaßen Schwierigkeiten hat, solche zu finden. – Ich glaube, es ist wichtig, dass die Kennzeichnung massiv ver­bessert wird, dass es diesbezüglich klarere Verpflichtungen gibt, dass die Kennzeich­nung ausgebaut wird, dass es für die – unter Anführungszeichen – einfachen Konsu­menten und Konsumentinnen leicht verständliche Erklärungen gibt.

 


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