Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll65. Sitzung / Seite 250

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Die Ausdehnung der Sprachförderkurse auf Hauptschulen und Polytechnische Schulen sowie deren Ausweitung auf Volksschulen ist aus meiner Sicht sehr wertvoll und posi­tiv. (Abg. Parnigoni: Ein Erfolg der SPÖ!) Ich denke da zum Beispiel an die Volksschu­le in unserer Heimatgemeinde St. Nikola, wo wir aufgrund von Asylwerbern sehr viele Kinder verschiedener Muttersprache haben. Diese elf Wochenstunden in Richtung Sprachförderung sind somit eine Investition in die Zukunft.

Dritter Punkt: Der neue Pflichtgegenstand „Geschichte und politische Bildung“ ist posi­tiv im Hinblick auf „Wählen mit 16“, aber auch gleichzeitig eine große Herausforderung an die Lehrkräfte in Bezug auf die Erfüllung des Lehrplanes, dass man das auch ent­sprechend unterbringt.

Insgesamt gesehen ist das Schulorganisationsgesetz ein gutes Gesetz, dem man mit ruhigem Gewissen zustimmen kann. (Beifall bei der ÖVP.)

19.27


Präsidentin Dr. Eva Glawischnig-Piesczek: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abge­ordneter Elmar Mayer. 2 Minuten Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


19.27.45

Abgeordneter Elmar Mayer (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Zwei Dinge ganz kurz zum Kollegen Graf und auch zum neuen bildungspolitischen Sprecher Wolfgang Zanger von der FPÖ:

Man muss aufpassen, wenn man solche Dinge zitiert. Es geht hier um eine Teilungs­zahl. Man kann es nicht mit der demographischen Entwicklung erklären, sondern es geht um eine Teilungszahl, und die bleibt immer dieselbe. Wir erleben das auch an den Schulen, und zwar selbst dort, wo die Zahlen rückläufig sind. Die Teilungszahl ist das wichtige und daher auch die Richtzahl, die wir diskutiert haben.

Das Erfreuliche ist – ich sage das absichtlich, weil sich solche Meldungen derzeit häu­fen (der Redner hält eine Zeitung in die Höhe): „Poly platzt aus allen Nähten“. – Bei verschiedenen Pflichtschulen haben wir dasselbe. Die Gemeinden jammern, dass sie plötzlich aufgrund der neuen schulpolitischen Maßnahmen zu wenig Platz für die Schü­ler haben.

Die Auswirkungen im Detail bei zwei konkreten Beispielen, an Schulen, die ich selber im abgelaufenen Schuljahr besucht habe. Einmal das Poly in Dornbirn, das auch den oberwähnten Artikel geschrieben hat: 62 Schüler im vorigen Jahr, also im Schul­jahr 2006/2007. Es hat zwei Klassen mit je 31 Schülern gegeben. Aufgrund der Ände­rungen des letzten Jahres hat es bei 62 Schülern eine Klasse mit 20 und zwei Klassen mit je 21 Schülern gegeben.

Dasselbe in der ersten Klasse einer Volksschule: Eingeschult: 59 Kinder. Wir haben zwei Klassen mit 30 und 29 Schülern gehabt. Jetzt, nach der Schmied’schen Reform, gibt es drei Klassen, und zwar zwei Klassen mit je 20 und eine Klasse mit 19 Schülern. Um wie viel sich Lehrer da besser um die Kinder bemühen können, brauche ich, glau­be ich, einem bildungspolitischen Laien nicht zu erklären, wenn ich statt 30 Kinder 20 Kinder in einer Klasse habe. Daher ist es ganz, ganz wichtig, dass wir diesen fri­schen Wind, der in der Schule eingekehrt ist, auch tatsächlich gemeinsam halten kön­nen.

Nun auch etwas zu den Nachhilfebereichen: Es ist schon so – man muss es genau un­tersuchen –, dass es auch Eltern gibt, die wollen, dass ihre Kinder bereits in der Volks­schule lauter Sehr Gut haben, daher Nachhilfe in Anspruch nehmen, damit sie auch das Gut in Schreiben oder in Mathematik noch wegbringen. Das gibt es tatsächlich. Es sind nicht alle Schüler, die Nachhilfe bekommen, in ihren schulischen Leistungen nega­tiv beziehungsweise in ihrer schulischen Laufbahn gefährdet.

 


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