Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll67. Sitzung / Seite 149

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licher Sachbeschädigung oder auch Drohung und ähnlichen Delikten angewandt zu werden, sondern nur in einem ganz bestimmten Zusammenhang, eben mit organisier­ter Kriminalität.

Meine Damen und Herren, daher ist das sicherlich eine Gelegenheit, zu überlegen, wie es auch im Bereich des Menschenrechtsschutzes weitergehen soll. Nicht vorstellen kann ich mir, dass wir dazu jetzt etwas beschließen, denn es soll die Möglichkeit ge­ben, das Verfahren einmal abzuschließen und sich anzusehen, wie sich verschiedene Paragraphen bewähren. Soviel ich weiß, ist ja auch eine Evaluierung der StPO ge­plant.

Meine Damen und Herren, abschließend möchte ich noch einige persönliche Worte sprechen. Ich habe vor einiger Zeit beschlossen, nicht mehr für den Nationalrat zu kan­didieren. (Abg. Jakob Auer: Das ist aber schade!) Die nächste Nationalratswahl kommt nun früher als angenommen, aber ich bleibe bei meiner Entscheidung und werde dem nächsten Nationalrat nicht mehr angehören.

Es ist für mich kein wirklicher Abschied, denn ich bin, wie viele von Ihnen wissen, auch in der Parlamentsdirektion tätig. Ich bin vom damaligen Präsidenten Benya als erste Frau in den Konzeptsdienst der Parlamentsdirektion aufgenommen worden. – Das war damals eine Sensation, heute ist das zum Glück eine Selbstverständlichkeit. Ich werde also im Herbst in einer anderen Funktion wieder mit Ihnen zu tun haben. Ich möchte mich daher jetzt nicht verabschieden, sondern nur bedanken und Ihnen allen persön­lich alles Gute wünschen. (Allgemeiner Beifall.)

16.41


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Dr. Pilz zu Wort. 10 Minuten Wunschredezeit. – Bitte.

 


16.42.22

Abgeordneter Dr. Peter Pilz (Grüne): Meine sehr verehrten Damen und Herren! Frau Kollegin Hlavac, selbstverständlich auch von unserer Seite alles Gute! – Und jetzt gleich zum heutigen Thema: Eine kleine Korrektur: Herr Kollege Fichtenbauer hat na­mens der Freiheitlichen Partei erklärt, er habe heute bei der Volksanwaltschaft angeru­fen und festgestellt, dass die Volksanwältin Terezija Stoisits säumig gewesen sei und noch nichts unternommen habe.

Wahr ist vielmehr: Die Volksanwaltschaft hat eine Prüfung eingeleitet, am 18. Juni 2008 ein schriftliches Ersuchen an das Innenministerium zur Stellungnahme in dieser Causa gerichtet und bis heute keine Antwort vom Innenministerium bekommen. Ihnen, Herr Kollege Fichtenbauer, kann ich nur den Appell widmen: Lernen Sie telefonie-
ren! Das steht auch einem Justizsprecher der Freiheitlichen Partei nicht schlecht an. (Abg. Ing. Kapeller: Herr Kollege Pilz! Sind Sie im Herbst noch da?)

Zweitens zu den Fakten selbst und zu dem, was da passiert ist (Abg. Ing. Kapeller: Kandidieren Sie wieder?): Stellen Sie sich einmal vor, die Wiener Kriminalpolizei ermit­telt in einer Causa – und das ist nicht an den Haaren herbeigezogen! – Raiffeisen, Geldwäsche in Osteuropa, insbesondere in Russland, und setzt durch, dass zum Zwe­cke der weiteren Aufklärung der Vorstand des Bauernbundes in Untersuchungshaft ge­nommen wird. (Ironische Heiterkeit bei der ÖVP.)

Ich rechne nicht damit, dass das auf große Zustimmung der Österreichischen Volks­partei stoßen würde, und glaube kaum, dass ein Abgeordneter der ÖVP uns dann zu­rufen würde: Lassen Sie die Finger von diesem rechtsstaatlichen Verfahren, das Parla­ment soll sich nicht einmischen!

Stellen wir uns vor – ich hoffe nicht, dass das passiert! –, ein antifaschistisches Denk­mal würde irgendwo in Österreich verunziert und ein Staatsanwalt käme auf die Idee,


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