Aber womit ich mich noch beschäftigen möchte, das ist eine Aussendung der ÖVP-Technologie-Sprecherin Hakl von heute Nachmittag, die es für notwendig erachtet hat, den Wahlkampf zu eröffnen, denn sie meinte, die Bilanz, die da gelegt wird, sei nicht gut, sie sei traurig. Da lohnt es sich schon einmal, diese Bilanz etwas kritisch zu beleuchten. (Zwischenruf der Abg. Mag. Hakl.)
Es heißt da: in den vergangenen zwei Jahren jegliches Engagement vermissen lassend. – Kollegin Hakl, natürlich kann man aus eineinhalb Jahren auch zwei machen. Das würden eher Oppositionsparteien tun, aber nicht eine Regierungspartei.
Weiters ist da zu lesen: nur Personal- und
Postenbesetzung. – Ich denke, Sie meinen da vielleicht Seibersdorf,
wo Dinge kritisiert worden sind, wo sogar die Schlagzeile lautete:
Rechnungshof liefert Stoff für den Staatsanwalt. Das ist nämlich Ihre
Hinterlassenschaft gewesen in Seibersdorf. Sie haben alle zugeschaut, wie
sich die FPÖ das unter den Nagel gerissen hat. (Zwischenruf des Abg.
Dr. Fichtenbauer.) Was jetzt herauskommt, ist ein Chaos in
Seibersdorf. Dass Sie da zugeschaut haben, ist ei-
ne Schande, wenn Sie das mit Postenbesetzungen meinen. (Beifall bei der
SPÖ. – Abg. Riepl: Genauso ist es!)
Dass dann der Innovationsscheck dem Bundesminister Bartenstein zugeordnet wird, der eigentlich damit nur insofern zu tun gehabt hat, als er sich dem angeschlossen hat, und der Klima- und Energiefonds ausschließlich dem Finanzminister Molterer zugeordnet wird, das spricht Bände.
Aber wenn wir uns mit Versäumnissen in der Forschung beschäftigen, dann beschäftige ich mich mit dem Kollegen Minister Hahn und dessen Bilanz im Forschungsbereich. Das ist ein Bereich, wo es um das Personal geht. Herr Minister Hahn! Dass junge österreichische Forscherinnen und Forscher in Österreich keine Zukunft sehen und abwandern, dass wir her sehr wesentlich Leute ausbilden und dann verlieren, hängt damit zusammen, dass Sie es versäumt haben, endlich innerhalb dieser eineinhalb Jahre den Kollektivvertrag, der 2006 schon fertig gewesen ist, zu einem Ende zu bringen. (Zwischenbemerkung von Bundesminister Dr. Hahn.) – Nein, nein, wir haben schon im Frühjahr 2007 darüber gesprochen, und dieser Kollektivvertrag ist das Um und Auf dafür, dass Menschen, junge ForscherInnen in Österreich eine Perspektive sehen. Sie brauchen Mitbestimmung und sie brauchen nicht ein solches Gesetz, wie es vorgelegt worden ist, wo sie weiterhin von jeglicher Form der Beteiligung an den Universitäten ausgeschlossen sind.
Zu den Versäumnissen einer langfristigen Forschungspolitik gehört auch, dass ein kontinuierliches Arbeiten nicht möglich ist, dass hier der Zuständige dafür sitzt, der dreimal die Koalition gesprengt hat, der Kollege Schüssel. Das wird auch für die Forschergenerationen von Politologen, Psychologen und Soziologen ein reiches Betätigungsfeld werden. (Beifall bei der SPÖ.)
21.58
Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Es ist niemand mehr zu Wort gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Die Frau Berichterstatterin wünscht kein Schlusswort.
Wir kommen jetzt zur Abstimmung über den Antrag des Ausschusses für Forschung, Innovation und Technologie, den vorliegenden Bericht III-152 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen.
Ich bitte jene Damen und Herren, die für dessen Kenntnisnahme eintreten, um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist einstimmig angenommen.
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