kussion wäre, dass die Unsicherheit durch die Schengen-Erweiterung gewachsen wäre? (Abg. Strache: O ja! Selbstverständlich!) – Nein, ganz im Gegenteil. Es hat sich Österreich und Österreichs Sicherheit auch im Zuge des Beitritts unserer Nachbarstaaten zu Schengen sehr gut entwickelt.
Das sind zwei Beispiele dafür, dass man vorhandene Befürchtungen zwar immer ernst nehmen muss, aber dass sich in der Geschichte sehr oft nicht die Befürchtungen bewahrheiten, sondern manchmal das genaue Gegenteil.
Und ich sage Ihnen noch ein drittes Beispiel: Es wird über die europäische Einheitswährung und über ihre Auswirkungen und Effekte viel geredet. Sie könnten sich nun der Mühe unterziehen, unter Anwendung der Grundrechnungsarten eine kleine Rechnung durchzuführen und sich die Frage zu stellen: Was würde heute ein Liter Diesel in Österreich kosten, wenn der Wechselkurs zwischen dem Euro und dem Dollar nach wie vor der Wechselkurs zum Zeitpunkt der Einführung wäre?, aber ich kann Ihnen das Ergebnis vorweg sagen. Es würde der Liter Diesel nicht zwischen 1,40 € und 1,50 € kosten, sondern es würde der Liter Diesel zwischen 2,30 € und 2,40 € kosten. (Abg. Dolinschek: Das glaubst du ja selber nicht!) Es wäre fast 1 € Unterschied, wenn der Wechselkurs nach wie vor derselbe wäre! (Abg. Ing. Westenthaler: So ein Unsinn! Sie fangen schon wieder an, die Leute für dumm zu verkaufen! Gott sei Dank treten Sie ab!)
Meine sehr verehrten Damen und Herren, das ist kein Grund zur Aufregung, das sind ganz normale Grundrechnungsarten und ein Beispiel dafür, dass es eine starke europäische Währung auch zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger in Europa gibt. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Scheibner: Sie wollten doch Nachhilfe geben! Wenn die so ausschaut, ist es aber traurig!)
Über Mathematik braucht man nicht zu diskutieren! Das ist keine Frage der politischen Diskussion, da brauchen Sie sich keiner Mühe zu unterziehen! Rechnen kann man – oder man kann es nicht, Herr Scheibner. Das ist ganz einfach und simpel. (Beifall bei der SPÖ.)
Man muss sich natürlich die Frage stellen, wieso es angesichts einer so positiven Entwicklung der Europäischen Union, die zudem historisch gesehen dazu geführt hat, dass einige der wesentlichen Konflikte, die über Jahrzehnte für Erschütterungen auf unserem Kontinent gesorgt haben, gelöst werden konnten, so starke Vorbehalte bei uns in Österreich gibt.
Vor allem wenn man bedenkt, dass die europäische Integration nicht nur imstande war, die klassischen Konflikte vor dem Zweiten Weltkrieg zu lösen – unter anderem den Konflikt zwischen Deutschland und Frankreich –, wenn man daran denkt, dass die europäische Integration imstande ist, die Wunden zu heilen, die der Kalte Krieg in Europa geschlagen hat, und wenn wir sehen, dass wir auch beim dritten ganz großen bewaffneten Konflikt, nämlich dem Krieg im ehemaligen Jugoslawien heute auf gutem Weg sind, dass die europäische Integration auch all das lösen kann, was dieser Krieg mit sich gebracht hat, dann muss man – so finde ich – auch mit der notwendigen historischen Demut an die Frage herangehen und sagen: Jawohl, diese europäische Integration hat mehr zu Frieden und Stabilität beigetragen als jeder andere Versuch in der Geschichte unseres Kontinents! Das halte ich für einen ganz, ganz wesentlichen Schritt, meine Damen und Herren. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)
Die Europäische Union beschäftigt sich nun seit dem Vertrag von Nizza mit sich selbst, weil dieser Vertrag von Nizza nach allgemeiner Einschätzung dazu geführt hat, dass viele gesagt haben: So kann es nicht mehr weitergehen, mit dieser klassischen Methode der Vertragsentwicklung können wir Europa nicht mehr weiterentwickeln! Es hat
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