rung über den letzten europäischen Gipfel. Das kann nun in der vorgesehenen Form nicht stattfinden, und ich bitte Sie daher um Aufmerksamkeit für die Veränderungen, die es zum Thema Europa in Österreich gegeben hat. Und das sind Veränderungen an der Spitze des Koalitionspartners, nicht Veränderungen an der Europapolitik, denn die österreichische Europa- und Außenpolitik ist unverändert. Daran ändert auch ein Schreiben des Bundeskanzlers und des Verkehrsministers nichts. Das hat im Übrigen auch Bundespräsident Heinz Fischer eindeutig klargestellt. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Mag. Gaßner: Das glauben aber nur Sie! – Abg. Strache: Wie war das mit dem Foto, das Sie Dichand mitgebracht haben?)
Ich schließe, meine Damen und Herren, an den Bundeskanzler an, wenn er sagt: Kein Europa ohne Europäer! – Selbstverständlich, genauso wenig wie ein Österreich ohne Österreicher. Genauso wenig allerdings auch wie eine Politik ohne Politiker, meine Damen und Herren. Denn: Wer österreichische Interessen in Europa und in der Welt vertreten will, der muss sie kraftvoll vertreten (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP), der muss sich profilieren mit Verlässlichkeit, mit Mut und mit Standhaftigkeit! (Abg. Dr. Schüssel: Nicht mit Schwäche: den Zeitungen nachrennen, ...!)
Man kann Verantwortung abgeben. Man kann sie abgeben auch an Zeitungsherausgeber (Abg. Parnigoni: An das Volk!), wie mächtig sie auch immer sein mögen oder nicht. (Abg. Parnigoni: An das Volk, Frau Außenministerin!) Besser ist es, Verantwortung wahrzunehmen, Verantwortung auch persönlich und in erster Linie persönlich wahrzunehmen! Denn, meine Damen und Herren, eines darf man in der Politik nicht (Abg. Ing. Westenthaler: Oberlehrerin!) – und das ist meine feste Überzeugung (Abg. Ing. Westenthaler: Die Oberlehrerin kommt jetzt!) –: Man darf nicht die Bevölkerung für dumm verkaufen. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Strache: Und was machen Sie denn? Was machen Sie denn? – Das ist ja unglaublich! – Abg. Parnigoni: Ich bin fassungslos! – Weitere Zwischenrufe bei FPÖ, BZÖ und SPÖ.)
Die Menschen in diesem Land – und das haben auch die letzten Tage gezeigt – haben ein sehr feines Gespür dafür, ob es um sie geht, ob es um Sachanliegen geht, oder ob es um ganz andere Motive geht. (Ruf bei der SPÖ: Genau! – Abg. Parnigoni: Ihre Motive kennen wir!)
Österreich, die Österreicherinnen und Österreicher haben Interessen. Diese gilt es wahrzunehmen: in Europa und in der Welt. (Abg. Strache: Dann fangen Sie bitte damit an!) Es sind Interessen nach Sicherheit, die Interessen auch in der sozialen Dimension, die Interessen der Wirtschaft (Abg. Parnigoni: „Der Wirtschaft“!), die Interessen der Jugend, die Interessen der Forschung und Entwicklung. All das sind Themen (Abg. Parnigoni: Die Arbeitnehmer haben Sie vergessen, wie immer!), die es engagiert wahrzunehmen gilt. Dafür muss man sich einsetzen! (Beifall bei der ÖVP.)
Verzagtheit, meine Damen und Herren, Verzagtheit und Kniefälle, auch wenn sie ex post zur Kunstform deklariert werden, bringen uns nicht weiter. (Abg. Strache: Welchen Kniefall machen Sie vor Brüssel? Welchen Kniefall machen Sie permanent vor Brüssel?) Ängstliche Politiker werden uns auch nicht weiterbringen. (Beifall bei der ÖVP.)
Ich bin und bleibe davon überzeugt, dass Kniefälle und Verzagtheit nicht zum Repertoire verantwortungsvoller Politiker gehören sollen. Ich lade Sie daher ein zu einem anderen Weg. Ich lade Sie daher ein zu einem Weg des Mutmachens und des Mitmachens, denn der kostbarste Rohstoff, den wir haben, in diesem Land wie in Europa, ist Zuversicht! Wir wollen ein starkes Österreich (Beifall bei der ÖVP), ein starkes, ein selbstbewusstes Österreich in einem starken und in einem geeinten Europa! Das ist es, worauf wir hinarbeiten wollen. (Abg. Mag. Gaßner: Schöne Schlagworte!)
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