Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll68. Sitzung / Seite 120

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Capital Gains Tax würde Österreich zu international weit verbreiteten Besteuerungs­standards von Kapitalerträgen aufschließen.

„Gusenbauer zu Vermögenszuwachssteuer: Zusätzliches Geld im Gesundheitssystem notwendig

Utl.: Buchinger: Einsparungspotentiale decken Finanzierungsbedarf nicht ab

Wien (SK) - "Es ist ganz klar vereinbart: Im Jahr 2008 wird es eine Einigung über die Gesundheitsreform in inhaltlicher, struktureller und finanzieller Hinsicht geben", erläu­terte Bundeskanzler Alfred Gusenbauer am Mittwoch im Anschluss an den Ministerrat im Pressefoyer. Hauptverband und Krankenkassen seien angehalten, Vorschläge zur Effizienzsteigerung und zu Einsparungen vorzulegen. "Diese Potentiale wollen wir na­türlich heben. Uns ist aber auch völlig bewusst, dass angesichts der finanziellen Si­tuation des Gesundheitssystems, zusätzliches Geld nötig sein wird", so Gusenbauer. Auch Sozialminister Erwin Buchinger bekräftigte diese Sichtweise. Damit stehe fest, dass die Vermögenszuwachssteuer kommen wird.()“

Auch die Aussagen von Regierungskoordinator BM Faymann lassen keine Zweifel über die Paktierung einer Vermögenszuwachssteuer zur Finanzierung des Gesund­heitswesen zu:

„() In Sachen Vermögenszuwachssteuer ortete Faymann keinen Widerspruch zwi­schen

SPÖ und ÖVP: "Die Vermögenszuwachssteuer ist ein fixer Bestandteil zur langfristigen Sicherung und Finanzierung des Gesundheitswesens und sei dringend notwendig, wenn man Leistungskürzungen und Beitragserhöhungen vermeiden wolle.“

Seit dieser Paktierung wurde jedoch von Seiten der SPÖ/ÖVP-Regierung kein konkre­tes Konzept erarbeitet, das dem Parlament zur Diskussion hätte vorgelegt werden kön­nen. Vielmehr führten die beiden Regierungsparteien eine mediale Auseinanderset­zung über die Deutungshoheit der im März paktierten Einführung der Vermögenszu­wachssteuer:

Zur Illustration:

Eine Aussendung des SP-Finanzstaatssekretärs Ende Juni betitelt der SPÖ-Presse­dienst so: „Matznetter: Spekulanten und Euro-Millionäre sollen Beitrag zur Finanzie­rung der Gesundheit leisten“. Krainer unterstützt Matznetter mit eigener Aussendung mit dem Titel: „Krainer: Vermögenszuwachssteuer unumgänglich - Zahl der Millionäre steigt in Österreich stark an / Utl.: Schere zwischen Arm und Reich geht immer stärker auf – Beitrag der Millionäre zum Gemeinwohl muss eingefordert werden“. ÖVP-Finanz­sprecher Stummvoll kontert postwendend via Presseaussendung theatralisch: „Stumm­voll an Krainer: SPÖ ist die Belastungspartei Österreichs / Utl.: Vermögenszuwachs­steuer ist Raub am Eigentum der Menschen“

Angesichts der dadurch aufgetretenen unterschiedlichen Interpretationen der Vereinba­rung fordern wir Klarheit über die Details der Besteuerung von Vermögenszuwäch­sen – insbesondere vor dem Hintergrund des bereits beschlossenen Auslaufens der Erbschafts- und Schenkungssteuer und der Ausweitung von steuerlichen Privilegien für die rund 3.300 Privatstiftungen in Österreich.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

 


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