Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung, 12. September 2008 / Seite 81

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men, dass der faire Preis für einen Liter Benzin 1 € ist, und das ist eigentlich auch unser Ziel. Das wäre in Ordnung, das wäre auch finanzierbar für die Menschen.

Wir werden weiters einen Heizkostenzuschuss beantragen. Noch einmal: 500 000 Menschen in diesem Land werden im kommenden Winter nicht heizen können! Stellen Sie sich das einmal vor, wenn Sie mit Decken, Handschuhen, Wollhauben und Sonsti­gem in der Wohnung sitzen müssen, weil die Heizung kalt bleibt! Erwärmen Sie auch hier Ihr soziales Herz! Gehen Sie mit uns und lassen Sie diesen Heizkostenzuschuss zu – zusätzlich zu den Länderzuschüssen, denn die sind zu wenig! Öffnen Sie Ihr Herz und beschließen Sie mit uns diesen Heizkostenzuschuss für die Menschen! Das ist et­was ganz Wichtiges.

Wir werden heute auch einen Antrag einbringen – und da sind wir auch sehr gespannt, wie Sie dazu stehen werden –, um die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu entlas­ten in Zeiten der Teuerung, indem wir eine langjährige Forderung von uns zur Umset­zung bringen wollen, nämlich dass wir endlich die unsoziale Kammerumlage zur Förde­rung einer Arbeiterkammer, die immer mehr zur Parteiveranstaltung der SPÖ wird, dass wir diese Kammerumlage sozial gestaffelt, genauso wie Sie das bei der Sozial­versicherung gemacht haben, senken und für manche Bereiche überhaupt abschaffen. (Zwischenruf des Abg. Haberzettl.) Das wäre eine Entlastung für die Arbeitnehmerin­nen und Arbeitnehmer! (Beifall beim BZÖ.) – Herr Kollege Gewerkschafter, das wäre ein­mal etwas, wo Sie sich in den Vordergrund stellen können.

Unser Paket hat im Gegensatz zu vielen anderen auch einen Leistungsgedanken drin­nen, denn es ist ja nicht einzusehen, dass Menschen, die mehr leisten, dafür noch be­straft werden. Jawohl, unser Credo ist, mehr netto vom Brutto bei den Löhnen, aber mehr Arbeit muss auch noch mehr Entlastung bringen. Daher beantragen wir heute, dass 20 Überstunden pro Monat steuerlich frei gestellt werden. Wer mehr leistet, wer Überstunden macht, wer etwas arbeitet, der soll auch dafür belohnt werden. Das ist ein Leistungsgedanke, den wir mit unserem Paket auch einbringen. (Beifall beim BZÖ.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir brauchen ein sozialeres, ein faireres, ein gerechteres Österreich. Wir wollen heute Maßnahmen beschließen über die Partei­grenzen hinweg, und vielleicht ist das ganz gut, in einer Phase, wo der Koalitions­zwang nicht mehr besteht, zu überlegen, wie man über die parteipolitischen Scheu­klappen hinweg denkt. Das ist auch in Ordnung. Ich glaube, man sollte überhaupt be­ginnen, sich gegenseitig im Inhaltlichen besser zu verstehen und zuzuhören, was ein anderer fordert und verlangt. Daher begrüße ich, dass es heute hier Beschlüsse geben wird, Mehrheitsbeschlüsse über die Parteigrenzen hinweg. Es wäre gut, wenn das auch in Zukunft der Fall wäre, weil der Mensch im Mittelpunkt stehen soll – nicht das Parteikalkül, nicht Taktik und auch nicht ... (Abg. Riepl: Sind Sie jetzt Spitzenkandidat oder nicht?)

Herr Kollege Gewerkschafter, Ihre Belastungsmaßnahmen haben die Österreicher so viel gekostet, da würde ich mich heute an Ihrer Stelle hier nicht so in den Vordergrund stellen. (Beifall beim BZÖ.)

Am Abend wird der Faule fleißig, könnte man sagen. Und es ist heute die große Chan­ce, für Österreich tatsächlich Maßnahmen zu beschließen, die spürbar sind. Aber nur die Mehrwertsteuersenkung und nur ein paar weitere Punkte, die sich vielleicht im Cent-Bereich abspielen, obwohl der Finanzminister 5 beziehungsweise 6 Milliarden € an Steuermehreinnahmen hat, das ist zu wenig. Die Menschen haben jahrelang hart gear­beitet, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo sie das Recht haben, dieses Geld auch zurückzubekommen. Dafür werden wir uns vom BZÖ als soziale Kraft dieser Heimat einsetzen, und dafür werden wir auch Mehrheitsbeschlüsse in diesem Land herbeifüh­ren. Es ist gut, dass es diese Lücke zwischen dem Auseinandergehen der beiden


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