dass er 20 Monate lang in der Regierung geschlafen hat. Das ist alles, was das mit diesen fünf Punkten zu tun hat. (Beifall beim BZÖ.)
Die Rede des Herrn Faymann war eine großartige, durchaus passable Rede für einen sozialistischen Parteitag, aber keine Erklärung eines Mitglieds der Bundesregierung vor dem Hohen Haus, meine Damen und Herren. Da hätte ich mir etwas anderes erwartet als eine Erklärung eines sozialistischen Funktionärs auf einem sozialistischen Parteitag, der mehr an die KPdSU erinnert als an den österreichischen Parlamentarismus. Lehren Sie ihn einmal (Zwischenruf bei der SPÖ), machen Sie ihm klar, dass das nicht der Parteitag der KPdSU ist, vor dem er hier redet, sondern dass das ein Parlament ist, meine Damen und Herren von der SPÖ! Ein Riesenunterschied, glauben Sie mir das! (Beifall beim BZÖ. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Es ist richtig, dass es bei einem drohenden Konjunkturabschwung – beruhigen Sie sich wieder, Sie können nur dazulernen (Zwischenruf des Abg. Parnigoni), meine Damen und Herren von der sozialistischen Partei – antizyklischer Maßnahmen bedarf. Und es ist keine antizyklische Maßnahme, wenn ich gleichzeitig die Reserven, die wir gebildet haben, mit der Gießkanne verteile, nur weil ich einen Wahlkampfgag brauche. Das ist keine antizyklische Wirtschaftsmaßnahme, Kollege Cap. Das sollten Sie vielleicht über das Renner-Institut Ihrem Herrn Vizekanzler in spe beibringen (Zwischenruf des Abg. Krainer) – denn mehr wird er nicht werden, meine Damen und Herren.
Ich hoffe, dass der österreichische Wähler verhindert, dass dieser Mann Bundeskanzler wird! (Beifall bei ÖVP und BZÖ.) Das ist meine innige Hoffnung, die ich habe. Er wird in einer Neuauflage der großen Koalition, die der Wähler auch verhindern möge, bestenfalls Vizekanzler werden – zu mehr reicht es ja auch nicht.
Meine Damen und Herren! Der Klassenkampf hat dann beim Kollegen Cap seine Fortsetzung gefunden. Cap ist herausgegangen und hat den Kapitalismus der Vereinigten Staaten von Amerika als gescheitert erklärt! Der Kapitalismus ist gescheitert, es lebe der Sozialismus! 1989 war ein Triumphjahr für den internationalen Sozialismus, wenn man dem Kollegen Cap zuhört.
Wenn Sie Ihre Rezepte, wenn du, Kollege Cap, deine Rezepte, die du heute hier zelebriert hast, tatsächlich auf die Erfahrungen mit dem real existierenden Sozialismus umlegst, dann sind wir heute noch mit der kapitalistischen Wirtschaft dabei, den Schaden, den die in 70 Jahren angerichtet haben, aufzuarbeiten. So schaut es aus, meine Damen und Herren! (Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Ein erheblicher Teil dessen, was heute volkswirtschaftlich aufgewendet werden muss, geht darauf zurück, dass hier riesiger Schaden hinterlassen wurde. Wollen wir das doch nicht vergessen, wenn wir so klassenkämpferisch über den Kapitalismus herfallen.
Tatsache ist, dass sich hier eine Währungskrise anbahnt. Man darf es nicht laut sagen, aber es ist eine gewaltige Währungskrise, die sich hier abzeichnet. Und die erfordert jetzt das Zusammenhalten der Reserven, die man hat, um darauf reagieren zu können – ich hoffe, dass das die Budgetpolitik bleibt –, und die Abgeltung der Teuerung für die Menschen. Deswegen war der Vorschlag von Jörg Haider am vernünftigsten, den Leuten 200 € und 50 € für jedes Kind sofort über die Lohnsteuerabrechnung zu gewähren. Das wäre eine vernünftige Maßnahme gewesen. (Beifall beim BZÖ.)
Aber nun für den Wähler, der heute zuschaut, noch eine Analyse zu den Koalitionen, die sich hier abzeichnen. Es ist, glaube ich, jedem, der die heutige Debatte verfolgt hat, sonnenklar, dass es bereits eine Kuschelkoalition zwischen Rot, Cap, und Blau, Strache, gibt! (Abg. Krainer: Zwischen Schwarz und Orange!) Eine Kuschelkoalition der Sonderklasse. Man sagt zwar nicht, man geht zusammen, bildet eine Regierung – man
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