4. Die Mittel sollten auch konjunkturunabhängige positive Auswirkungen in der Zukunft zeitigen.
ad 1.: Verwendung der eingesetzten Mittel in den Konsum:
Familien weisen laut einer Studie des WIFO aus dem Jahr 2003 eine weit höhere Konsumquote auf als kinderlose Haushalte. Das Österreichische Institut für Familienforschung an der Universität Wien hat dieses Faktum in der Zeitschrift „beziehungsweise“ 17/03, vom 21.8.2003 unter dem Titel „Wie viel Euro kostet ein Kind?“ beleuchtet:
„Kinder verringern den Wohlstand – das zeigt die Konsumquote, die die Relation zwischen den laufenden Konsumausgaben und dem Haushaltseinkommen abbildet. Kinderlose Haushalte weisen eine niedrigere Konsumquote auf, was mehr Sparmöglichkeiten bzw. eine höhere Sparquote bedeutet (Konsumerhebung 1999/2000: Konsumquote 94 %, Sparquote 6 %). Familien mit Kindern haben im Schnitt eine höhere Konsumquote (Konsumquote 99 %, Sparquote 1 %) und damit stärkere finanzielle Einschränkungen. Mit der Anzahl der Kinder steigt auch die Konsumquote. Einen Teil des Einkommens auf die Seite zu legen, wird immer unwahrscheinlicher.
Familien mit Kindern haben eine geringere Pro-Kopf-Kaufkraft als Personen ohne Kinder. Das Einkommen von AlleinerzieherInnen mit einem Kind liegt, gemessen am bedarfsgerechten Pro-Kopf-Einkommen, um ein Viertel unter dem Einkommen von "Singles", mit zwei Kindern um ein Drittel. Die Folge davon ist, dass ein Viertel der Alleinerziehenden mit zwei oder mehr Kindern von Einkommensarmut bedroht ist. Etwas weniger schlimm trifft es Zwei-Erwachsenenhaushalte. Diese beziehen mit einem Kind 11 % und mit zwei oder mehr Kindern rund ein Viertel weniger Einkommen als kinderlose Haushalte.“
Mit einer Konsumquote von knapp 100% ist zu erwarten, dass zusätzliche finanzielle Mittel nahezu zur Gänze in den Konsum fließen.
ad 2.: Verwendung der eingesetzten Mittel im Inland:
Familien zeigen eine sehr breite Streuung bei der Verwendung ihrer Geldmittel. Durch die ohnehin angespannte finanzielle Ausgangssituation ist davon auszugehen, dass in allen Bereichen gespart wird. Es ist daher zu erwarten, dass zusätzliche Kaufkraft auf alle Wirtschaftssparten relativ gleichmäßig verteilt wird. Zudem wird der Großteil der Kaufkraftstärkung der Familien im Inland ausgegeben.
ad 3.: soziale Treffsicherheit der eingesetzten Mittel:
Da Familien in den letzten Jahren durch unterlassene Inflationsanpassungen im Bereich der Familienleistungen an Kaufkraft verloren haben wie keine andere Bevölkerungsgruppe, erfüllt ein Familien-Konjunkturpaket auch die Erfordernisse der sozialen Treffsicherheit.
Die Stufen der Familienbeihilfe für 0 bis 19 jährige haben mittlerweile einen inflationsbereinigten Wert erreicht, der so niedrig ist wie zuletzt 1978, die Familienbeihilfe für über 19-Jährige ist so niedrig wie zuletzt im Jahr 1985.
ad 4.: konjunkturunabhängige positive Auswirkungen:
In Anbetracht der finanziellen Lage unserer Familien überrascht es nicht, dass die Österreicher laut Eurobarometer 2006 den niedrigsten persönlichen Kinderwunsch in Europa aufweisen. Das Max-Planck-Institut für demografische Forschung, das Vienna Institute of Demography (VID) – Österreichische Akademie der Wissenschaften – und das Rostocker Zentrum für demografischen Wandel haben diese Tatsache in der
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