Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll3. Sitzung / Seite 70

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Zeitschrift „Demografische Forschung - aus erster Hand“, 2007, Jahrgang 4, Nr. 3 behandelt:

„So bildet 2006 Österreich – eines der ersten Länder europaweit, das Anfang der 1970er Jahre den Geburtenrückgang unter die Schwelle der Generationenerneuerung von 2,1 Kindern pro Frau erlebte – beim Kinderwunsch das Schlusslicht unter den EU-15-Staaten: Im Zeitraum zwischen den zwei Umfragen (2001, 2006, Anm.) ging die durchschnittlich als ideal angesehene Familiengröße bei 25 bis 39-jährigen Frauen von 1,75 auf 1,69 Kinder zurück.

Diese Ergebnisse bekräftigen die Annahme, dass junge Menschen, die im Kontext niedriger Fertilität aufwachsen, selbst einen geringeren Kinderwunsch entwickeln. Eine solche Dynamik kann zu immer weiter sinkenden Geburtenzahlen in den Ländern Europas führen, die bereits jetzt sehr niedrige Fertilität aufweisen.“

Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung hat zudem in seinem jüngsten Buch „Die demografische Zukunft von Europa“ erhoben, dass Österreich den vierthöchsten Anteil an kinderlosen Frauen in Europa hat, und dabei den höchsten Anteil an wunschgemäß kinder-losen Frauen in Europa aufweist. Knapp 50% aller kinderlosen Frauen haben auch wunschgemäß keine Kinder.

Durch eine längst überfällige finanzielle Stärkung der Familien sind positive Auswir­kungen im Bereich der Geburtenraten zu erwarten, wie diese auch nach der Ein­führung des Kinderbetreuungsgeldes zu beobachten waren.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat eine Regierungsvorlage vor­zulegen, welche ein Konjunkturpaket für Familien zum Inhalt hat, welches unter anderem folgende Punkte beinhaltet:

1. Eine Inflationsanpassung der Familienbeihilfe, des Kinderbetreuungsgeldes sowie des Kinderabsetzbetrages

2. Eine Inflationsanpassung des Pflegegeldes

3. Die Einführung eines Familiensteuersplittings nach französischem Vorbild“

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Präsident Dr. Michael Spindelegger: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Stadler. Die Restredezeit seiner Fraktion beträgt 6 Minuten. – Bitte.

 


18.22.57

Abgeordneter Mag. Ewald Stadler (BZÖ): Meine Herren Bundesminister, die ich derzeit allerdings nirgends sehe! Ich möchte mit niemandem darüber streiten, ob es sich jetzt um ein „Packerl“ handelt oder nicht, ob das jetzt wichtige Schritte sind oder nicht, ob das überhaupt Schritte sind oder nicht. Ich sage Ihnen nur: Manches Kind, das gehen lernt, macht größere Schritte als diese Regierung mit diesem sogenannten „Konjunkturschritt“, den Sie da heute eingebracht haben. (Beifall beim BZÖ.)

Das ist auch eine Frage der Größenordnungen: Wenn man die „berühmte“ Frau Schmauswaberl hernimmt, dann ist das für sie ein großer Schritt und ein großes Paket. Schaut man sich jedoch die Banken an, meine Damen und Herren, dann ist das gar nichts. Das hat Herr Kollege Scheibner schon gesagt: 100 Milliarden € – und sie drehen uns weiterhin eine lange Nase.

 


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