Wenn wir heute einen Grundkonsens, nämlich den, dass Sportler nicht kriminalisiert werden, verlassen, dann, muss ich sagen, kann ich als Sportvertreter hier nicht zustimmen. (Beifall der Abgeordneten Ing. Westenthaler und Petzner.) Denn ich bin grundsätzlich der Überzeugung, dass wir eine klare Festlegung haben: Diejenigen, die Doping organisieren, gehören strafrechtlich verfolgt, aber diejenigen, die sportlich eine Leistung erbringen, aber diese nicht mehr erbringen können, sind im Sport schon damit bestraft, dass sie von ihrem Verband für die Ausübung der Tätigkeit gesperrt werden. (Beifall bei ÖVP und BZÖ.)
Herr Sportminister, ich glaube, das muss ich Ihnen bewusst sagen: Wir müssen aufpassen! Sie sind Vertreter der Sportlerinnen und Sportler! Und ich fühle mich als Präsident der Sportunion Österreich auch meinen Sportlerinnen und Sportlern und meinen Trainern und Trainerinnen und den ehrenamtlichen Mitarbeitern in den Verbänden verpflichtet. Wir müssen aufpassen, dass wir keinen Keil zwischen den SportlerInnen und ihren Betreuern hineinbringen.
Ich denke, es ist wichtig, dass wir uns dem Thema Doping weiterhin ganz, ganz heikel und ganz, ganz sensibel widmen, so wie wir es in der Vergangenheit gemacht haben und so wie wir jetzt auch vorgehen wollten, dass wir die neuen Richtlinien und die neuen Standards von der WADA in einem Ausschuss speziell einarbeiten wollten, dass wir uns dieser Thematik widmen. Wir sollten aber bei unserem Grundkonsens bleiben, den wir im Sport immer pflegten, nämlich den, dass Sportlerinnen und Sportler auf eine gemeinsame Basis im Parlament bauen können. – Danke. (Beifall bei ÖVP und BZÖ.)
17.16
Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Fichtenbauer. – Bitte.
17.16
Abgeordneter Dr. Peter Fichtenbauer (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Regierungsbank! Sehr geehrte Damen und Herren im Hohen Haus! Erstens, ich finde es vernünftig, dass Sport zum Militär ressortieren soll, denn Faktum ist, öffentlich kaum wahrgenommen, dass ohne die Leistung des Militärs ein großer Teil des Spitzensportes in Österreich nicht machbar wäre. Das ist ein Faktum. (Beifall bei der FPÖ.)
Nächster Punkt: Der überwiegende Teil des Regierungsprogramms ist zu unterschreiben, mit einer großen Ausnahme vom Standpunkt meiner Fraktion aus: das Bekenntnis – den Begriff finde ich etwas zu euphorisch in diesem Zusammenhang – zur Beibehaltung des auf sechs Monate verkürzten Wehrdienstes.
Verehrter Herr Bundesminister, Sie haben von Mut gesprochen. Das wäre jetzt mutig gewesen zu sagen: Das war ein Fehler, wir sollten wieder auf acht Monate Wehrdienst zurückgehen! Denn genau die zwei Monate fehlen uns für die Nährrate der Miliz. (Beifall bei der FPÖ.)
Herr Bundesminister, Sie bekennen sich zur Miliz, das ist gut und richtig, aber wir wissen bis heute überhaupt nicht, wie wir die Miliz als Truppe, die nachhaltig wahrnehmbar ist, aufstellen können. Ein Ausspruch, den wir dem berühmten weiland Feldmarschall Montecuccoli verdanken, der schon tausende Male zitiert worden ist, ist: Was brauche ich für das Heer: Geld, Geld und noch einmal Geld. – Und das fehlt völlig.
Wenn wir und Sie sich zur Erfüllung der Aufträge oder der Vorstellungen der Ergebnisse der Bundesheerreformkommission bekennen, so erinnere ich Sie in diesem Zusammenhang auch an die Worte des kürzlich verstorbenen Dr. Zilk, Vorsitzenden dieses Gremiums, der die Übergabe des Schlussdokumentes mit den Worten begleitet hat: Zur Umsetzung bedarf es eines Anteiles am Bruttoinlandsprodukt von 1 Prozent. – Und
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