Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll6. Sitzung / Seite 143

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Wenn wir heute einen Grundkonsens, nämlich den, dass Sportler nicht kriminalisiert werden, verlassen, dann, muss ich sagen, kann ich als Sportvertreter hier nicht zustim­men. (Beifall der Abgeordneten Ing. Westenthaler und Petzner.) Denn ich bin grund­sätzlich der Überzeugung, dass wir eine klare Festlegung haben: Diejenigen, die Do­ping organisieren, gehören strafrechtlich verfolgt, aber diejenigen, die sportlich eine Leistung erbringen, aber diese nicht mehr erbringen können, sind im Sport schon damit bestraft, dass sie von ihrem Verband für die Ausübung der Tätigkeit gesperrt werden. (Beifall bei ÖVP und BZÖ.)

Herr Sportminister, ich glaube, das muss ich Ihnen bewusst sagen: Wir müssen auf­passen! Sie sind Vertreter der Sportlerinnen und Sportler! Und ich fühle mich als Präsi­dent der Sportunion Österreich auch meinen Sportlerinnen und Sportlern und meinen Trainern und Trainerinnen und den ehrenamtlichen Mitarbeitern in den Verbänden ver­pflichtet. Wir müssen aufpassen, dass wir keinen Keil zwischen den SportlerInnen und ihren Betreuern hineinbringen.

Ich denke, es ist wichtig, dass wir uns dem Thema Doping weiterhin ganz, ganz heikel und ganz, ganz sensibel widmen, so wie wir es in der Vergangenheit gemacht haben und so wie wir jetzt auch vorgehen wollten, dass wir die neuen Richtlinien und die neu­en Standards von der WADA in einem Ausschuss speziell einarbeiten wollten, dass wir uns dieser Thematik widmen. Wir sollten aber bei unserem Grundkonsens bleiben, den wir im Sport immer pflegten, nämlich den, dass Sportlerinnen und Sportler auf eine ge­meinsame Basis im Parlament bauen können. – Danke. (Beifall bei ÖVP und BZÖ.)

17.16


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Fichten­bauer. – Bitte.

 


17.16.21

Abgeordneter Dr. Peter Fichtenbauer (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr ge­ehrte Regierungsbank! Sehr geehrte Damen und Herren im Hohen Haus! Erstens, ich finde es vernünftig, dass Sport zum Militär ressortieren soll, denn Faktum ist, öffentlich kaum wahrgenommen, dass ohne die Leistung des Militärs ein großer Teil des Spitzen­sportes in Österreich nicht machbar wäre. Das ist ein Faktum. (Beifall bei der FPÖ.)

Nächster Punkt: Der überwiegende Teil des Regierungsprogramms ist zu unterschrei­ben, mit einer großen Ausnahme vom Standpunkt meiner Fraktion aus: das Bekennt­nis – den Begriff finde ich etwas zu euphorisch in diesem Zusammenhang – zur Beibe­haltung des auf sechs Monate verkürzten Wehrdienstes.

Verehrter Herr Bundesminister, Sie haben von Mut gesprochen. Das wäre jetzt mutig gewesen zu sagen: Das war ein Fehler, wir sollten wieder auf acht Monate Wehrdienst zurückgehen! Denn genau die zwei Monate fehlen uns für die Nährrate der Miliz. (Bei­fall bei der FPÖ.)

Herr Bundesminister, Sie bekennen sich zur Miliz, das ist gut und richtig, aber wir wis­sen bis heute überhaupt nicht, wie wir die Miliz als Truppe, die nachhaltig wahrnehm­bar ist, aufstellen können. Ein Ausspruch, den wir dem berühmten weiland Feldmar­schall Montecuccoli verdanken, der schon tausende Male zitiert worden ist, ist: Was brauche ich für das Heer: Geld, Geld und noch einmal Geld. – Und das fehlt völlig.

Wenn wir und Sie sich zur Erfüllung der Aufträge oder der Vorstellungen der Ergebnis­se der Bundesheerreformkommission bekennen, so erinnere ich Sie in diesem Zusam­menhang auch an die Worte des kürzlich verstorbenen Dr. Zilk, Vorsitzenden dieses Gremiums, der die Übergabe des Schlussdokumentes mit den Worten begleitet hat: Zur Umsetzung bedarf es eines Anteiles am Bruttoinlandsprodukt von 1 Prozent. – Und


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