Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll6. Sitzung / Seite 238

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21.43.02

Abgeordneter Mag. Roman Haider (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr ge­ehrte Damen und Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Herr Bundeskanzler Faymann hat als erster Redner heute gesagt, wir sollen ihn messen an seinen Anstren­gungen, an seinen Bemühungen und an dem Engagement für die Jugend, das die Bundesregierung und er an den Tag legen.

Ich als letzter Redner meiner Fraktion werde den Herrn Bundeskanzler daher beim Wort nehmen, und zwar bei einem Kapitel (Beifall bei der FPÖ), das heute nur noch Herr Abgeordneter Obernosterer angesprochen hat, nämlich das Thema Tourismus.

Wenn wir uns das Kapitel Tourismus im Regierungsprogramm anschauen, meine sehr geehrten Damen und Herren, so lesen wir gleich in den ersten drei Kapiteln, dass wir froh sein können, dass der Tourismus und die Freizeitwirtschaft in Österreich am Brut­toinlandsprodukt 16 Prozent Anteil haben. Als Ziel wird formuliert, den erfreulichen Auf­wärtstrend abzusichern und die Erfolgsgeschichte im Tourismus unseres Landes wei­terzuführen.

Als Leitlinie – und darauf kommt es an – wird die Tourismusstrategie 2015 des Wifo postuliert. Ich weiß ja jetzt nicht, sehr geehrter Herr Bundeskanzler, wer Ihr „Ghostrea­der“, quasi Ihr „Geistleser“ dieser Tourismusstrategie des Wifo gewesen ist. Wenn er Ihnen erzählt hat, er hätte die ganze Strategie gelesen, dann hat er Ihnen einen Bären aufgebunden. Ich kann nämlich, wenn ich mir Ihr Tourismusprogramm anschaue, ziem­lich genau beziffern, bis zu welcher Seite dieser „Ghostreader“ gelesen hat. Diese Stra­tegie hat 116 Seiten; ab Seite 61 geht es erst richtig los, nur bis dahin ist Ihr Leser gar nicht gekommen.

Da erfahren wir nämlich, dass die globale Wachstumsrate im Tourismus bis 2015 pro Jahr 5,5 Prozent betragen wird, die Wachstumsrate in Österreich jedoch nur 0,9 Pro­zent. Wenn wir Glück haben, wenn wir es gut machen und wenn wir es richtig machen und den Empfehlungen des Wifo folgen, dann wird sie vielleicht 2,3 Prozent sein.

Wenn die globale Rate schneller wächst als die österreichische Rate, dann gibt es da­für einen Namen, dann nennt man das Wachstumsverlust, dann ist das ein Sinken unseres Marktanteils. Und so schaut es derzeit aus. Warum das so ist, das steht in der Studie auch drinnen, weil wir uns nämlich auf unsere alten Märkte, Deutschland, Nie­derlande, Schweiz und Italien konzentrieren und nicht auf wachsende Märkte.

Wenn man weiter liest, so gibt die Studie auch bekannt, welche Maßnahmen zu treffen wären. Diese stehen nicht im Regierungsprogramm, darum sage ich sie Ihnen. Wir sol­len nicht nur unsere bisherigen Märkte halten – das selbstverständlich –, sondern wir sollen auch neue Märkte erschließen. Und ich sage Ihnen jetzt nicht, welche neuen Märkte wir laut Wifo-Studie erschließen sollen. Lesen Sie bitte die Studie selber und le­sen Sie auch bitte gleich den Auftrag an die Österreich Werbung heraus!

Herr Bundeskanzler, Sie haben gesagt: Messen Sie uns an unseren Vorhaben. – Jetzt kommen wir zur Beurteilung: Anstrengungen mangelhaft, Bemühungen dilettantisch, Engagement für die Jugend fehlt völlig. (Abg. Riepl: Rede verbesserungswürdig!) Das ergibt Gesamtnote 5. Nicht genügend! Setzen! (Beifall bei der FPÖ.)

21.46


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Mag. Darmann zu Wort. 2 Minuten gewünschte Redezeit. – Bitte.

 


21.46.39

Abgeordneter Mag. Gernot Darmann (BZÖ): Frau Präsidentin! Geschätzte Mitglieder der Bundesregierung! Hohes Haus! Kollege Kunasek, der Lehrlingssprecher der FPÖ, hat vorhin festgestellt, dass heute sehr wenig über die Lehrlinge in Bezug auf das Re-


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