Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll10. Sitzung / Seite 120

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Es geht jetzt vor allem darum, meine sehr geehrten Damen und Herren, den Men­schen rasch und zielgerichtet zu helfen und das zu liefern, was tatsächlich gebraucht wird. Diese Hilfe muss natürlich auch ankommen und ungehindert passieren können.

Es ist konsequent an einer Zwei-Staaten-Lösung weiterzuarbeiten, bei der zwei demo­kratische Staaten Seite an Seite in Frieden und unter wechselseitiger Anerkennung der Grenzen und überhaupt der Existenzberechtigung leben können.

Österreich hat hier eine sehr lange und erfolgreiche Tradition als Vermittler. Diese Rol­le, da bin ich zuversichtlich, wird auch weiterhin sehr engagiert wahrgenommen wer­den, und zwar in seiner wirksamsten Form, nämlich in einem koordinierten Zusammen­wirken innerhalb der internationalen Organisationen, innerhalb der Europäischen Union und der Vereinten Nationen, und eben nicht in Form von Alleingängen, wie das zuwei­len auch – oft aus parteipolitischen Gründen – gefordert wird.

Wieder den Bogen zu den drängenden Problemen der wirtschaftlichen Situation span­nend, Energiekrise und so weiter, kann ich nur an Sie alle appellieren, an einem Strang zu ziehen. Es ist in diesen schwierigen Zeiten einfach unerlässlich, alle Kräfte zu bün­deln, sonst stehen wir wirklich einmal vor den Trümmern dessen, was über Jahrzehnte aufgebaut worden ist. – Danke. (Beifall bei der SPÖ. – Rufe beim BZÖ: Yes we can!)

13.59


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Dr. Plassnik. Vereinbarte Redezeit: 7 Minuten. – Bitte.

 


13.59.21

Abgeordnete Dr. Ursula Plassnik (ÖVP): Herr Präsident! Werte Mitglieder der Bun­desregierung! Hohes Haus! Lassen Sie mich mit einem Wort der Anerkennung für Außenminister Michael Spindelegger starten. Er hatte in den letzten Wochen – das ha­ben vielleicht nicht alle in der Dichte miterlebt – sehr viel zu bewältigen, und er hat das großartig gemacht. – Danke, Michael! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

Österreich ist seit 1. Jänner dieses Jahres Mitglied im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen und ist dort schon in einer anspruchsvollen Situation gestanden. Ich glaube, dass wir sehr gut daran getan haben, hier eine einheitliche Vorgangsweise mit der Re­solution 1860 mit zu tragen, mit zu entwickeln, denn es gilt hier wirklich den großen He­rausforderungen gerecht zu werden.

Österreich wird auch eine besondere Rolle haben, denn seit dem Ausscheiden von Belgien und Italien sind wir neben den ständigen Mitgliedern des Sicherheitsrates Frankreich und Vereinigtes Königreich das einzige andere EU-Land, das noch im Si­cherheitsrat ist. Wir sind auch Vertreter der kleinen und mittleren Staaten der Wel­tengemeinschaft und werden uns mit unserem Programm mit dem Schwerpunkt auf Rechtsstaatlichkeit sicherlich gut durchsetzen.

Meine Damen und Herren! Die Europäische Union steht vor einem Jahr großer He­rausforderungen. Manche sind angesprochen worden. Aber es geht nicht nur um die Wirtschaftskrise und die Finanzkrise und deren Bewältigung, es geht auch darum, die innere Ordnung weiterzuentwickeln. Die Beschlüsse des Europäischen Rates vom De­zember weisen in die richtige Richtung. Wir können davon ausgehen, dass wir Ende dieses Jahres den Vertrag von Lissabon in Kraft haben werden und damit ein weiteres Stück der Weiterentwicklung, der Fortentwicklung der inneren Ordnung und der Institu­tionen der Europäischen Union erreicht haben werden.

Das sollte uns aber, meine Damen und Herren – und das ist mir ein ganz wichtiges An­liegen –, nicht davon abhalten, unsere Aufmerksamkeit weiterhin sehr dicht auf den


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