Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll10. Sitzung / Seite 176

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Die wichtigste Dimension in diesem Zusammenhang ist aber Meinungsbildung, Mei­nungsbildung und wiederum Meinungsbildung, wenn es darum geht, Energie zu spa­ren. Die eingesparte Energie ist bekanntlich jene, die am preiswertesten und am ökolo­gischsten ist. Aber dieser Meinungsbildungsprozess muss sich auf allen Ebenen und in allen Bereichen abspielen. Jeder Tag, der in diesem Zusammenhang verloren geht, ist ein verlorener Tag.

In Österreich gibt es in hohem Maße positive Beispiele. Mir ist heute Vormittag in der Diskussion aufgefallen, dass es viele Abgeordnete und Kollegen in diesem Hohen Haus gibt, von denen man den Eindruck hat, dass sie die erneuerbare Energie am heutigen Tage erfunden haben. Mir fallen viele Namen von Personen ein, die vor 15 und 20 Jahren in hohem Maße belächelt wurden, als sie in diesem Bereich konkrete Schritte gesetzt haben.

Meine Damen und Herren, es gibt viele gute Beispiele, man muss sie in diesem Zu­sammenhang nur multiplizieren. Wir müssen in Zukunft mehr Wert auf Innovation und Forschung legen, wir müssen aber gewisse Dinge auch nur zur Kenntnis nehmen und massiv verändern. Wir müssen uns dessen bewusst sein, dass in Österreich beinahe dieselbe Menge an Dieselöl wie an Heizöl verwendet wird! Es ist aber keine intelligente Lösung, Öl im Keller zu verbrennen. Daher bin ich in hohem Maße für eine Verschrot­tungsprämie für Ölheizkessel – genauso wie für alte Fahrzeuge, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Oh-Rufe und demonstrativer Beifall bei den Grünen.)

Viele dieser Maßnahmen sind es, die wir in Zukunft setzen müssen. Aber – Frau Kolle­gin Glawischnig, auch an Ihre Adresse gerichtet (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Verschrottungsprämie für Ölheizungen: Eine super Idee!) – wir müssen uns rascher bewegen, wenn es darum geht, Turbinensätze auszutauschen, die nichts anderes be­wirken als eine höhere Effizienz. Mehr ökonomischer Ertrag und mehr ökologischer Ertrag: Das bedeutet, es nicht durch sinnlose Umweltverträglichkeitsprüfungen, wobei ich sage, dass ich das in Summe positiv bewerte, zu behindern. (Abg. Gahr: Bravo!) Wir müssen ganzheitlich denken, und ich bitte Sie in diesem Zusammenhang ... (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Dafür sind die Länder zuständig, für die UVP!) – Nein, auch wir sind im Zuge des Umweltrates dafür zuständig; das wissen Sie.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, anhand des Beispiels Chrysler, des dritt­größten Autoproduzenten der Vereinigten Staaten, kann man erkennen, wie schnell man auf dem Abstellgleis stehen kann. Beim drittgrößten Autoproduzenten der Ver­einigten Staaten haben die Herrschaften zurzeit die Situation, dass FIAT 35 Prozent ih­rer Firmenanteile erwirbt und dafür keinen Cent und keinen Dollar bezahlen muss, son­dern sie lediglich mit Technologie und Wissen versorgen muss, nämlich darüber, wie man klüger kleinere Autos baut – eine Tatsache, die man sich vor einigen Jahren nicht vorstellen konnte!

Es gibt viele Fragen und viele Antworten, eine ist vom Kollegen Kogler gestellt worden. Er wollte mir erklären, wofür das „P“ bei der ÖVP steht. Wenn Sie die ÖVP ganzheitlich betrachten und die Buchstabenreihenfolge etwas außer Acht lassen, dann steht ÖVP für „österreichische Pellets verwenden“, Herr Kollege Kogler.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, gestatten Sie mir noch, dass ich zum Schluss einen Entschließungsantrag betreffend eine energiepolitische Gesamtstrategie für Österreich einbringe. Ich bringe diesen Antrag im Namen der Abgeordneten Barten­stein, Katzian, Schultes, Petra Bayr, Kolleginnen und Kollegen ein.

„Die österreichische Bundesregierung wird ersucht,

sich auf EU-Ebene weiterhin für die Stärkung der Energieversorgungssicherheit einzu­setzen;

 


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