Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll10. Sitzung / Seite 189

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Die EU hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 20 Prozent ihres Endenergiever­brauchs aus erneuerbaren Energiequellen zu decken. Das Ziel Österreichs ist mit 34 Prozent beziffert, und unsere Regierung will dieses Ziel erreichen, ja wenn möglich übertreffen.

Bezug nehmend auf die jüngste Energieproblematik durch den Erdgaslieferungsstopp Russlands hat die Bundesregierung, und wir haben das heute schon ein paar Mal ge­hört, den Ministerien für Wirtschaft und Umwelt einen Masterplan zur erneuerbaren Energie in Auftrag gegeben. Der Masterplan soll, und die Betonung liegt hier auf soll, die Beschleunigung von Wasserkraftprojekten sowie Verfahrensverkürzungen beinhal­ten. Außerdem tritt die Bundesregierung für die Verringerung der Abhängigkeit der ös­terreichischen Energieversorgung von Lieferungen fossiler Brennstoffe aus Drittstaaten ein.

Weiters hat sich der mittels Gesetz beschlossene Klima- und Energiefonds, der die Re­duzierung der Treibhausgasemissionen und vor allem auch die Sicherstellung der Energieversorgung Österreichs zum Inhalt hat, sehr gut bewährt. Dieser Fonds wurde für den Zeitraum von 2007 bis 2010 mit einem Fördervolumen von bis zu 500 Millio­nen € dotiert und soll der Bundesregierung bei der Umsetzung der Verwirklichung einer nachhaltigen Energieversorgung sowie der Steigerung der Forschungsquote dienlich sein.

Mit den Fördergeldern sollen innovative Projekte vorwiegend in Bezug auf eine Energie schonende und umweltfreundliche Zukunft unterstützt werden. Ich möchte aber auch klar festhalten, dass der vermehrte Einsatz von erneuerbaren Energien wie Wasser­kraft, Windmühlen und Windkraftwerke, Solarenergie, Sonnenkollektoren, Thermik­kraftwerken und die energetische Nutzung von Biomasse zu forcieren und zu fördern sind. (Beifall bei der SPÖ.)

Für mich ist es auch wichtig, dass durch die günstige geographische Lage Österreichs bedingt der Ausbau der Wasserkraft massiv voranzutreiben ist. Doch auch die Sonnen­energie und die Erdwärme, die in relativ großen Mengen vorhanden sind, müssen un­bedingt in zunehmendem Maße den Energiebedarf decken.

Da Österreich mit einem Waldanteil von über 46 Prozent zu den dichtestbewaldeten Ländern Europas gehört, ist der Einsatz von Biomasse für die Raumheizung speziell in ländlichen Gebieten von sehr großer Bedeutung. Wärmepumpen für Warmwasser­bereitung und Raumheizungen werden jetzt schon durch diverse Direktförderungen und durch Steuererleichterungen gefördert. Um aber die Versorgung mit Erdgas insbe­sondere in Osteuropa zu sichern, sind die Erschließung neuer Gasrouten und Gaslie­ferquellen voranzutreiben.

Bei der künftigen Energieversorgung darf für Österreich die Kernenergie keinesfalls eine Rolle spielen. Für mich ist es von sehr großer Bedeutung, dass an der klaren Ab­lehnung der Kernenergie festzuhalten ist.

Daher ist natürlich die Erforschung von weiteren erneuerbaren Energieformen verstärkt zu verfolgen und der Wissensaustausch auf europäischer und internationaler Ebene anzukurbeln. Wir müssen aber auch zur Kenntnis nehmen, dass gleichzeitig Energie­sparmaßnahmen weiter zu fordern, zu intensivieren und vermehrt zu fördern sind.

Als bezeichnendes Beispiel wäre der relativ hohe Prozentsatz des Energieverbrauchs, der auf Klimaanlagen und Raumheizung entfällt, zu erwähnen. Eine nicht sehr aufwen­dige, aber umso effizientere Maßnahme ist eine optimale Wärmeschutzdämmung. – In diesem Zusammenhang muss auch noch größeres Augenmerk auf die Bewusstseins­bildung im Gefüge Energiesparen und Klimarelevanz gelegt werden.

 


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