Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll11. Sitzung / Seite 153

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Und genau das tut auch die Regierung. Das macht die Regierung und das machen die Minister. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

Ich glaube, dass Kontakt und Kontaktpflege sehr wichtig sind. Da haben wir auf der einen Seite die Kosten des Reisens, die heute kritisiert werden. – Die Kosten der Emp­fänge gehen mir ab, Herr Grosz, denn es kommen ja auch sehr viele Staatsbesuche nach Österreich. Da könnte man genauso kritisieren, wieso dieser Minister und jener König kommen muss, wieso der Papst nach Österreich kommen muss. Das kostet viel Geld, und wir alle müssen das durch Steuergelder zahlen. Das ist die Kehrseite. Fan­gen Sie einmal da an zu kritisieren. Aber ich glaube, dass wir alle stolz sind, wenn wir eine möglichst große Besuchstätigkeit in Österreich haben und wenn Österreich als kleines Land auch im großen Weltgefüge wichtig ist. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Grosz: Jetzt erklären Sie mir die Inseratekosten von 10 Millionen €!)

Die Ministerverantwortung, Herr Grosz, ist wahrzunehmen, und ich meine, es ist jedem Minister überlassen, zu entscheiden, wohin er fährt und mit wem – im Rahmen der budgetären Möglichkeiten.

Ich glaube, im Vergleich zu anderen Staaten sind die Kosten dafür in Österreich ja gering. Wir haben weder Regierungsflugzeuge noch andere, die ein Vielfaches kosten würden, die kleinere Länder als Österreich haben.

Jetzt komme ich zu einem Blick in die Mottenkiste. Herr Grosz, wir brauchen nicht so weit zurückzublicken, es ist ja heute schon erwähnt worden: Der Standort bestimmt den Standpunkt. Wären Sie heute in der Regierung, wäre diese Frage sicherlich nicht gekommen, davon bin ich hundertprozentig überzeugt; aber sie ist halt gekommen.

Wir brauchen nur ein paar Jahre zurückzublättern. Schlagzeile in „ÖSTERREICH“ vom 19. November 2006: Teure Weltreisen. Rund 148 000 € wandte Staatssekretär Eduard Mainoni für Dienstreisen auf. 79 Tage verbrachte Forschungsstaatssekretär Eduard Mainoni während seiner zweieinhalbjährigen Amtszeit im Ausland. (Abg. Grosz: Das ist ein Lercherl gegen diese Bundesregierung!)

Ich schätze Mainoni sehr (Abg. Grosz: Staatssekretär der Regierung Schüssel!), bin gut befreundet mit ihm, kritisiere auch nicht, dass er weg war, denn er hat das sicher im Sinne Österreichs getan. (Abg. Grosz: Ein Lercherl! Wissen Sie, was ein Lercherl ist?) – Lieber Freund, hör mir zu!

Die große Reiselust Gorbachs. – Es heißt in dem Artikel weiter: Die Reiselust war dem­nach im Infrastrukturministerium von Hubert Gorbach stark ausgeprägt. Der für den Verkehr zuständige Ressortchef und Vizekanzler brachte es laut Anfragebeantwortung auf 58 Auslandsbesuche. Zusammen mit den beiden Staatssekretären auf über 60. Das Gorbach-Ressort ließ auch das Bundeskanzleramt hinter sich. Regierungschef Wolfgang Schüssel, Staatssekretär Morak und Staatssekretär Schweitzer brachten es insgesamt nur auf 49. (Abg. Ing. Westenthaler: Wer war denn da Staatssekretär? – Zwischenruf des Abg. Grosz.)

Also ein Sündenregister, wenn man so sagen kann, wenn man zurückblättert. (Abg. Grosz: Das war aber ein Lercherl! Dagegen war Herr Gorbach ein Sparmeister!)

Herr Kollege Grosz, da aber Reisen auch etwas Positives ist – hören Sie zu und befol­gen Sie meinen Rat! (Abg. Grosz: Seine Mitarbeiter haben lange nicht so viel verdient wie die Mitarbeiter des ehemaligen Verkehrsministers!) –:

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen.

Und manchem täte es ganz gut, auch diesen Weg zu wählen.

Es wäre nur zum eignen Wohl,

weil Reisen ja auch bilden soll.

In diesem Sinne. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

15.39

 


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