Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung / Seite 112

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13.55.303. Punkt

Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales über den Antrag 114/A(E) der Abgeordneten Ing. Norbert Hofer, Kolleginnen und Kollegen betreffend Renais­sance des dualen Ausbildungssystems (59 d.B.)

4. Punkt

Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales über den Antrag 129/A(E) der Abgeordneten Herbert Kickl, Kolleginnen und Kollegen betreffend Teilzeitlehre (60 d.B.)

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Wir kommen nun zu den Punkten 3 und 4 der Tagesordnung, über welche die Debatte unter einem durchgeführt wird.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Wir gehen in die Debatte ein.

Als Erster gelangt Herr Abgeordneter Themessl mit einer gewünschten Redezeit von 3 Minuten zu Wort. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


13.56.09

Abgeordneter Bernhard Themessl (FPÖ): Frau Präsidentin! Meine Herren Bundes­minister! Hohes Haus! Meine Damen und Herren! Es handelt sich hier um zwei Ent­schließungsanträge der freiheitlichen Fraktion, wobei es in erster Linie einmal darum geht, Ungerechtigkeiten bei der Lehrlingsausbildung beziehungsweise bei den Lehrlin­gen gegenüber Besuchern von allgemeinbildenden höheren Schulen und mittleren Schulen zu beseitigen. Alle Besucher von mittleren und höheren Schulen haben ja den Vorteil, dass für die Ausbildung bis inklusive Matura der Bund die Kosten übernimmt, bei den Lehrlingen ist das nicht der Fall. – Das ist der eine Punkt.

Der zweite, aber viel wesentlichere Punkt ist der, dass wir in der Lehrlingsausbildung einfach umdenken werden müssen. Wir haben heute schon von vielen Vorrednern hier gehört, dass wir wirtschaftlich schwierige Zeiten haben, dass die Anzahl der Arbeits­losen drastisch gestiegen ist und vor allen Dingen natürlich auch dramatisch bei der Beschäftigung von Schulabgängern oder Studienabgängern, die im Moment fast über­haupt nicht in der Lage sind, einen Lehrplatz oder eine Ausbildungsstelle zu finden.

Deswegen muss man natürlich diese veralteten Ausbildungsmethoden auch einmal grundsätzlich überdenken und wieder zu einer dualen Lehrlingsausbildung übergehen, vor allen Dingen auch die Teilzeitlehre ermöglichen und in weiterer Folge überhaupt ein modulares Lehrlingssystem auf die Beine stellen. Wir haben das im Zuge unseres Wirtschaftsprogramms von zwei Jahren einmal vorgestellt, auch sehr im Detail, und das würde auch die Chancen für die Ausbildung von Lehrlingen drastisch erhöhen.

Wir haben ja heute die Tatsache, dass von den Schulabgängern der Hauptschule fast ein Drittel das Problem hat, weder lesen noch schreiben und auch kaum rechnen zu können. Da ist es völlig egal, welche Lehre sie heute beginnen, ob das ein Tischler wird oder ein Schlosser oder ein Bürokaufmann oder eine Bürokauffrau, diese drei Din­ge, also Lesen, Schreiben und Rechnen, brauchen sie überall. Wenn jemand heute im ersten Jahr nach dem Schulabgang nicht die Möglichkeit hat, eine Lehrstelle zu finden, so könnte er, wenn er in ein modulares Entwicklungssystem einsteigt, zumindest ein Modul besuchen, wo er diese Mankos, die er in der Schule nicht beseitigen hat können, ausgleicht und damit natürlich bessere Voraussetzungen schafft, um vielleicht dann im Folgejahr einen Lehrlingsplatz zu ergattern.

 


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