Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll14. Sitzung / Seite 114

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14.01.46

Abgeordneter Stefan Markowitz (BZÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Regie­rungsmitglieder! Hohes Haus! Zu dem Antrag betreffend Teilzeitlehre, sehr geehrte Kollegen von der FPÖ, kann ich nur festhalten, dass er zwar in die richtige Richtung geht, wir aber im zuständigen Ausschuss noch ausführlichst darüber diskutieren wer­den müssen.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass behinderte Menschen nicht diskriminiert werden dür­fen – egal, ob sie geistig oder körperlich beeinträchtigt sind. Die Belastung durch eine Wochenarbeitszeit von 38 bis 40 Stunden ist für die Betroffenen oft zu viel. Hier sollte man langsam anpassen. Es ist auch so, dass benachteiligte Menschen in ihrer Region meist keinen Arbeitsplatz finden und oft zu Pendlern werden. Deshalb halten wir es für einen guten Ansatz, die Zeiten herunterzusetzen.

Jugendliche sollten nicht nur in wirtschaftlicher, sondern auch in finanzieller Hinsicht unterstützt werden. Daher fordern wir ein Jugendstartgeld von 1 000 €. Das sehen wir als sinnvolle Starthilfe, sofern sie altersmäßig begrenzt und zweckgebunden ist (Beifall beim BZÖ) – zum Beispiel für eine Wohnungskaution oder für die Anschaffung eines Autos.

Ein guter Ansatz hiezu wurde in Kärnten schon umgesetzt; jetzt ist die Bundesregie­rung gefordert, dies für ganz Österreich zu übernehmen. All unsere Bemühungen soll­ten in die Richtung gehen, Lehrlingsarbeitslosigkeit zu vermeiden, denn der Jugend­liche ohne Ausbildung oder Beruf von heute ist der Langzeitarbeitslose von morgen. Das, sehr geehrte Damen und Herren, müssen wir gemeinsam verhindern! – Vielen Dank. (Beifall beim BZÖ.)

14.03


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Pack. Ge­wünschte Redezeit: 3 Minuten. – Bitte.

 


14.03.40

Abgeordneter Jochen Pack (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundesmi­nister! Über diese beiden Anträge haben wir ja schon im Ausschuss kurz diskutiert und sind der Meinung, dass sie im Wirtschafts- und Industrieausschuss besser aufgehoben sind. Meine Vorrednerinnen und Vorredner sind schon darauf eingegangen, dass die Lehre beziehungsweise die duale Ausbildung eine der wichtigsten Formen ist, die es in Österreich im Bereich der Berufsausbildung und der Erlangung der Berufsreife über­haupt gibt. Das Modell, das wir in Österreich haben, ist ein sehr bewährtes, das muss man unterstreichen. Dafür muss man sich sowohl bei der öffentlichen Hand als auch bei den Unternehmerinnen und Unternehmern bedanken, denn gerade die berufsorien­tierte duale Ausbildung ist noch immer das Beste, was es gibt. (Beifall bei der ÖVP.)

Über die Punkte, die in dem Antrag stehen, kann und muss man diskutieren – was zum Beispiel die Übernahme der Kosten für die Berufsschule betrifft. Mit dem Inkrafttreten des Jugendbeschäftigungspaketes im Jahr 2008 wurde eine neue betriebliche Lehr­stellenförderung geschaffen, wo wir eine Basisförderung und eine qualitätsbezogene Förderung haben. Diese Basisförderung – das war ja der Sinn dieser Initiative – deckt teilweise jene Kosten, die in der Zeit entstehen, die der Lehrling in der Berufsschule verbringt. Dadurch kommt dem Lehrstellenbetrieb ein Ersatz zugute.

Dieses System funktioniert sehr gut, das wissen wir. Ich denke, es ist wichtig, dass es ständig evaluiert und ausgebaut wird, bevor wir neue Dinge erfinden, denn diese Art und Weise der Lehrstellenförderung hat sich bewährt.

Ich glaube, wenn wir über Lehrlinge und über die Zukunft der Facharbeiter reden, ist es wichtig, nicht nur darüber zu diskutieren, inwiefern man das Fördersystem verbessern


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