Ich fasse zusammen: Wir stimmen allen Maßnahmen zu, die die wissenschaftliche Forschung, vor allem im Bereich der Astronomie, verbessern. (Beifall bei der FPÖ.)
23.06
Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Ing. Lugar. – Bitte.
23.06
Abgeordneter Ing. Robert Lugar (BZÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Herr Wissenschaftsminister Hahn hat im Wissenschaftsausschuss gesagt, dass er sehr glücklich ist, dass er endlich der ESO beitreten kann und dass der Nutzen die Kosten bei Weitem übersteigt. 2007 hat das noch anders geklungen. 2007 hat der Herr Bundesminister nämlich gesagt, dass die Kosten den Nutzen bei Weitem übersteigen und deshalb ein Beitritt nicht in Frage kommt.
Meine Frage an Sie, Herr Minister, ist jetzt: Was hat sich seit damals geändert? Was war der Unterschied? Warum haben Sie das damals abgelehnt und sind heute so begeistert davon?
Die gleiche Frage habe ich Ihnen auch im Wissenschaftsausschuss gestellt, und Sie haben gesagt, das sei ein sogenannter Bluff gewesen, Sie wollten nur Ihre Verhandlungsposition verbessern.
Schauen wir es uns an! Gehen wir davon aus, dass Sie damals wirklich so viel Weitblick hatten und das nur deshalb gemacht haben, um Ihre Verhandlungsposition zu stärken.
Wo sind also diese Verbesserungen, die Sie durch diesen Bluff, durch diesen Kunstgriff erreicht haben? Sind es vielleicht die zusätzlichen 8 Millionen €, die wir jetzt zahlen müssen? Oder sind es vielleicht die immer noch nicht zugesicherten Beobachtungszeiten, die wir trotz so schwerer Verhandlungen immer noch nicht bekommen haben? Oder sind es vielleicht die Gegengeschäfte, für die es keine Garantien gibt? Also ich kann nichts erkennen, was auf ein besonderes Verhandlungsgeschick Ihrerseits hinweist. Wo ist der Nutzen, den Sie vor zwei Jahren noch vermisst haben und der uns jetzt ins Auge springen müsste?
Ich halte also fest: Wir zahlen hier eine Milliarde in alter Währung, und das Einzige, was wir dafür bekommen, ist eine Zusicherung von Ihnen, dass in dieser Investition für Österreich ein großer Nutzen steckt, Herr Bundesminister. Also was rechtfertigt diese enorme Summe?
Ich weiß, Sie haben den Vertrag schon unterschrieben, und er wird auch heute hier gebilligt werden. Wir werden Sie, Herr Bundesminister, aber auf keinen Fall aus der Verantwortung entlassen und werden uns in Zukunft ganz genau anschauen, ob diese Milliarde Schilling gut aufgehoben ist und ob sie dem österreichischen Staat und dem österreichischen Steuerzahler auch wirklich einen Nutzen bringt. Und daran werden wir Sie messen, Herr Bundesminister! (Beifall beim BZÖ.)
23.09
Präsident Fritz Neugebauer: Herr Abgeordneter Dr. Grünewald ist der nächste Redner. – Bitte.
23.09
Abgeordneter Dr. Kurt Grünewald (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Ja, es ist richtig, in alter Währung hätte das 1 Milliarde Schilling gekostet, aber wir reden jetzt von Milliarden Lichtjahren, in die man zurück- und gleichzeitig in die Zukunft schauen kann. Ich glaube daher, dass dieser Beitritt eine Riesenchance für die österreichische Wissenschaft ist. Die Astronomie in Österreich hat sich neu strukturiert.
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