Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll16. Sitzung / Seite 46

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Eindruck erwecken, der nicht stimmt, dass die Lehrer und Lehrerinnen immer nur sofort abblocken und zu allem Nein sagen, dass ihre Einstellung ist: Wir denken nur an uns, und die Kinder sind uns gleich! Doch das stimmt ja überhaupt nicht, aber durch dieses Auftreten wird die Wahrnehmung in der Bevölkerung genau in diese Richtung produ­ziert.

Daher von dieser Stelle aus ein ganz ehrlich gemeinter dringender Appell an die Spit­zen der Lehrergewerkschaft: Denken Sie an die Leute, an die engagierten Lehrer und Lehrerinnen, die Sie zu vertreten haben, und führen Sie konstruktive Verhandlungen im Sinne Ihrer Klientel! (Beifall bei der SPÖ.)

9.56


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächste Rednerin: Abgeordnete Mag. Corto­lezis-Schlager. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


9.56.03

Abgeordnete Mag. Katharina Cortolezis-Schlager (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Bundeskanzler! Frau Bundesministerin! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! So viel Einigkeit, wie es heute in diesem Raum zum Thema „die Kinder in den Mittelpunkt rü­cken“ gibt, hat es schon lange nicht gegeben. Ich glaube, das sollten wir an diesem heutigen Tag feiern, dass wir nicht Chaos haben, sondern geordnete politische Zustän­de und dass wir als gemeinsames Oberziel haben: Wie können wir unsere Kinder ge­meinsam bestmöglich fördern? (Beifall bei der ÖVP.)

Bildungsreformen begannen nicht im Jahr 2006, sondern Bildungsreformen begannen, wie manche Vorredner, auch Klubobmann Cap, gesagt haben, bereits unter Maria The­resia sehr nachhaltig. Auch Bundesministerin Gehrer stand zehn Jahre lang für zahlrei­che Bildungsreformen. (Beifall bei der ÖVP. – Widerspruch bei SPÖ und Grünen.) Ich möchte Ihnen daher, auch wenn Sie es nicht gern hören, die Erfolgsbilanz zugänglich machen. (Zwischenrufe bei SPÖ und Grünen.) – Ich weiß, zuhören ist schwierig, und das fällt auch der Bundesministerin manchmal schwer, wenn es um die Interessen der Lehrer und Lehrerinnen geht. Aber auch Abgeordnete sollten ein Vorbild für unsere Schülerinnen und Schüler sein. Zuhören will gelernt sein!

Ich sage Ihnen, dass das Bildungssystem unter anderem daran zu messen ist, wie sehr der Stellenwert von lebenslangem Lernen steigt. Denn, wie Kollegin Kuntzl schon gesagt hat, es endet die Bildung nicht mit der Schule, sondern sie beginnt eigentlich am Ende der Schule mit lebenslangem Lernen, denn Wissen veraltet heute sehr rasch. Unser Bildungssystem zeigt auf, dass die Österreicher europaweit spitze sind, was das lebenslange Lernen betrifft. (Abg. Öllinger: Das ist ja völlig jenseitig, was Sie da sa­gen!) Das heißt, unsere Schülerinnen und Schüler entdecken die Neugier, die Freude am Lernen, am lebenslangen Lernen. (Weitere Zwischenrufe bei Grünen und BZÖ.)

Ich weiß, das ist schwierig, Kollege Stadler, aber halten Sie sich an die Spielregeln des Zuhörens!

81,5 Prozent der Bevölkerung haben einen Sekundarabschluss II. Das ist einer der höchsten Werte in ganz Europa! Und da reden Sie von Chaos!? Ich nenne das Spit­zenqualität, die wir weiter stärken und ausbauen müssen! (Beifall bei der ÖVP. – Zwi­schenruf des Abg. Ing. Westenthaler.)

Unsere Lehrerinnen und Lehrer sind ein besseres Vorbild im Zuhören als Sie, Herr Kol­lege! Ein besseres Vorbild. Ich möchte mich bei unseren Lehrerinnen und Lehrern herzlich bedanken, dass sie nicht so ein Durcheinander in ihrem Klassenzimmer ha­ben, wie wir es heute hier im Parlament haben. In unseren Klassenzimmern ist Ord­nung, ist Miteinander-Reden, ist Miteinander-Lernen angesagt – und nicht das Durch­einander, das hier im Parlament herrscht! (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenrufe bei FPÖ, BZÖ und Grünen.)

 


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