Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll16. Sitzung / Seite 172

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erung des österreichischen Schulsystems in den nächsten fünf Jahren in Form von entsprechenden Ausführungsgesetzen zuzuleiten, die zumindest folgende Punkte be­inhalten:

I. Arbeitsplatz Schule

bauliche Entwicklung der Schulen zu modernen, ganztagsfähigen Arbeitsstätten, mit besonderer räumlicher Ausgestaltung für administrative und pädagogische Zwecke (z.B.: Büroeinheiten, Bewegungsräume etc.)

infrastrukturelle Maßnahmen wie adäquate EDV-Ausrüstung und Bürostandard für Leh­rer und Schüler sowie administratives Personal

II. Generalreform des österreichischen Schulsystems

a) Verwaltung

Reduktion der Verwaltungs- und Kompetenzebenen; es soll einen Schulerhalter statt bisher drei geben

radikale Kompetenzvereinfachung: Der Bund ist zuständig für die Gesetzgebung, die Länder sind für die Vollziehung zuständig

Dezentralisierung der operativen Aufgaben: Die Schulen übernehmen von den Bezirks- und Landesschulräten bzw. den Landesschulabteilungen alle operativen Aufgaben, die sie selbst bewältigen können. Insbesondere stellen sie selbst ihre Lehrer und Lehrerin­nen an

Regionalisierung des Verwaltungsmanagements: Alle nichtoperativen Schulagenden wie insbesondere regionale Zielvorgaben, Service und Controlling werden im regiona­len Schulmanagement erledigt

Reduktion des Schulmanagements im Land von zwei auf eine Stelle, die entweder dem Landesschulrat oder der Landesschulabteilung zugeordnet sein soll (Bildungsdirektion)

Reduktion dieses Landesschulmanagements auf typische „Konzernaufgaben“: Zielset­zung, Service und Überprüfung der Zieleinhaltung

Aufhebung der Schulsprengel

Vereinheitlichung der gesamten PädagogInnenausbildung an einer Ausbildungsstelle mit dem erklärten Ziel, die besten LehrerInnen für unsere Jugend zu erhalten

Etablierung von „Supportsystemen“ – von Schulpsychologen über Sozialarbeiter bis zu Verwaltungspersonen

b) Unterricht

Einführung von Leistungsstandards in allen Bereichen (inklusive Prozess-Standards) für eine bundesweite Vergleichbarkeit der Leistungen

Erweiterung des Bildungsangebots um Werkstättenunterricht, um Musik- und Kunster­ziehung, Theaterangebote, Tanz, Sport und Bewegung und vor allem Fremd- und Mut­tersprachenunterricht

grundsätzliche Gleichstellung aller Begabungen (keine Einteilung in Haupt- und Neben­gegenstände)

innere Differenzierung, Teamteaching anstelle von Leistungsgruppen: Fordern und Fördern in einem

Förderung von projektorientierten, die Fachdisziplinen wie auch die herkömmliche Zeit­einteilung an den Schulen auflösenden Unterrichtsformen

 


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