Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 40

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11/M

„Was unternimmt der Bund als Dienstgeber konkret zur Bekämpfung der Jugend­arbeits­losigkeit – einem zentralen Punkt des Regierungsprogramms?“

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte. (Abg. Mag. Stadler – in Richtung des Abg. Pendl –: Sie haben sich zu bedanken vergessen!)

 


Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Ich bin jetzt sehr dankbar für diese Frage, lieber Kollege (demonstrativer Beifall und Bravoruf des Abg. Mag. Stadler), weil ich wirklich mit großem Stolz sagen kann, dass der Bund einer der größten Arbeitgeber überhaupt in unserem Land ist und wir auch über 1 000 Lehrlinge beschäftigen. Diese Zahl hat sich in den letzten Jahren ... (Abg. Grosz – in Richtung des Abg. Pendl –: Einen Strauss Rosen für die Ministerin!) – Wenn Sie mir jetzt zuhören würden, würden Sie wissen, warum ich für diese Frage so dankbar bin.

Wir konnten in den letzten Jahren die Zahl der Lehrlinge im Bund verdreifachen. Aber auch jetzt, in Zeiten der Krise – wir haben erst vor Kurzem einen Ministerratsvortrag gehabt –, gibt es das Bekenntnis seitens des Bundes, wieder Lehrlinge aufzunehmen. Wir können auch heuer wieder bis zu 300 Lehrlinge aufnehmen, denn es gehen welche weg, sodass wir neue aufnehmen können. Das heißt, wir werden die Zahl der Lehrlinge halten können.

Erfreulich ist auch, dass im Moment 100 Lehrstellen ausgeschrieben sind. Man kann sich das im Internet anschauen und kann sich bewerben, und zwar in den ver­schiedensten Bereichen. Zu den größten Bereichen gehört die Landesverteidigung. Zum Beispiel im Verwaltungsassistenzbereich haben wir sehr viele Lehrlinge. Allge­mein haben wir 60 Prozent Mädchen und 40 Prozent Burschen im Bund beschäftigt. In meinem Bereich, dem Bundeskanzleramt, behalten wir nach der Lehrzeit vier von fünf Lehrlingen.

Darüber hinaus möchte ich anmerken, dass der Bund auch bisher schon in Projekten das System „Lehre mit Matura“ gefördert hat. Es wurden da zwei Teilbereiche geför­dert. Den jungen Menschen wurden zwei Prüfungen bezahlt. Es wird in Zukunft so sein, dass das für alle leistbar beziehungsweise kostenlos sein soll.

Dazu wurden schon Vorarbeiten geleistet, die sehr gut angekommen sind. Die Zufriedenheit unter den jungen Menschen im Bund ist eine sehr hohe. Und ich bin sehr froh darüber, dass einzelne Ressorts – ich habe in dieser Frage Gespräche geführt – auch in wirtschaftlich sehr schlechten Zeiten wieder bereit sind, Lehrlinge aufzu­nehmen.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zusatzfrage? – Herr Abgeordneter Pendl, bitte.

 


Abgeordneter Otto Pendl (SPÖ): Frau Bundesministerin, es ist sehr erfreulich, solch eine Erfolgsmeldung zu hören.

Meine Frage: Wie gewährleistet der Bund die Wettbewerbsfähigkeit mit der Privatwirt­schaft? Das ist ja auch ein wichtiger Punkt.

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Frau Bundesministerin, bitte.

 


Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst Gabriele Heinisch-Hosek: Das ist eine wesentliche Frage. – Wir haben auch da schon Projekte gestartet, die sehr innovativ sind. Es gibt zum Beispiel mit einer Autofirma eine Kooperation, im Rahmen welcher Lehrlinge des Bundes dort eine Zeit lang nicht nur schnuppern, sondern auch ausgebildet werden können. Wir würden uns aber wünschen, dass auch Lehrlinge aus der Privatwirtschaft in den Bundesdienst kämen.

 


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