Dieses neue Abkommen beinhaltet insbesondere die Intensivierung und Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten auf den Gebieten der Kultur, der Bildung, der Wissenschaft, der Jugend und des Sports.
Es regelt demnach die bilaterale Zusammenarbeit von wissenschaftlichen Einrichtungen, vor allem aber aufgrund der gemeinsamen Tradition auch die Zusammenarbeit im Bereich der Allgemeinbildung und der Berufsbildung. Beide Länder haben hier traditionell eine gemeinsame Geschichte und zukunftsorientierte Kooperation in der Tradition sowohl der dualen Ausbildung als auch der berufsbildenden mittleren und höheren Schulen.
Für Österreich ist dieses Abkommen ein weiterer Beitrag auch zur Umsetzung unseres Regierungsübereinkommens, denn wir haben uns den konsequenten Ausbau des bilingualen Schulangebotes zum Ziel gesetzt, vor allem in den grenznahen Regionen Österreichs, und wir wollen die interkulturelle Kompetenz der Schülerinnen und Schüler stärker noch als bisher forcieren und ausbauen, aber auch bestehende Initiativen zukünftig entsprechend weiterhin fördern.
Zweisprachigkeit erhöht die Flexibilität und Mobilität unserer Schülerinnen und Schüler, sie schafft aber auch einen Wettbewerbsvorsprung in der Wirtschaft und ermöglicht ihnen, einen neuen kulturellen Raum intensiv kennenzulernen.
Mich freut es, dass zwei Schulen auf österreichischer Seite exemplarisch für die vielen Schulpartnerschaften stehen, die hier vom Kindergarten bis zur Reifeprüfung bereits aufzeigen, wie wichtig das ist. Es sei hier die Komensky-Schule in Wien genannt, die vom Kindergarten bis zur Reifeprüfung den gesamten Bildungsweg tschechisch und österreichisch anbietet, aber auch die Handelsakademie Retz, die beispielhaft bereits im Jahr 1991 einen Schüleraustausch zwischen Retz und Znaim gefördert hat, zu einem Zeitpunkt, wo das noch ein echter Weitblick war.
Diese Schulprojekte sollen mit diesem Dach auch, so hoffe ich, entsprechend gefördert werden. Budgetknappheit hin oder her – wir haben gestern gemeinsam viele Kontroversen ausgetragen –,ich glaube, hier sollten wir einen ganz klaren Schwerpunkt in der Bilingualität setzen und in den gemeinsamen Donauraum, in den gemeinsamen Mitteleuropagedanken investieren und hier die entsprechenden Campus-Modelle ermöglichen. Ich hoffe, dass das Campus-Modell Retz hier auch die entsprechende Unterstützung findet.
Genauso wie der Ausbau der Auslandschulen. Gerade Prag hat, neben Istanbul, eine Herzeigschule, und diese Auslandsschulen Österreichs sind wichtige Wegbereiter für die künftigen kulturellen Beziehungen zwischen den Ländern auf bilateraler Ebene, aber auch auf europäischer Ebene, auf weltweiter Ebene.
Die Schüler sind unsere Botschafterinnen und Botschafter der Zukunft. Daher bedanke mich herzlich auch bei Kollegin Plassnik, die ja zu diesem Zustandekommen des Abkommens wesentlich mit beigetragen hat. Ich freue mich, dass Herr Bundesminister Spindelegger diesen Raum in seinen politischen Schwerpunkt aufgenommen hat und hier künftig auch besondere Akzente setzen möchte.
Ich empfehle daher uns allen die Zustimmung zu diesem Abkommen. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)
17.49
Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Muttonen. – Bitte.
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