Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 221

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Ich habe mir gedacht, das passt irgendwie. Das kommt der Sache schon sehr viel näher. Mit dem Genetiv stehen Sie auf anderen Plakaten auch auf Kriegsfuß. (Abg. Strache: Der Herr Sektierer!)

Daher war ich bemüht, wirklich ein Elaborat, einen geistigen Erguss zu finden, wo wirklich einmal deutsch drinnen ist, wo auch „deutsch“ draufsteht.

Siehe da, ich habe einen Artikel des Kollegen Vilimsky – das ist der mit diesem ur­deut­schen, urgermanischen Namen Vilimsky – zur Lage der Deutschen in Chile ent­deckt. (Zwischenruf des Abg. Vilimsky.) Der endet mit einem glorreichen Satz. Also wirklich, das ist ein Meilenstein in der Weltliteratur!

Ich zitiere – ich bin ganz ergriffen davon (der Redner deklamiert in lautem Tonfall) –:

„Erheben wir die Häupter, um die Sonne des Deutschtums in altem hellen Licht wieder erstrahlen zu lassen.“ – Harald Vilimsky. (Heiterkeit.) Das ist jener, der seinen Stamm­bau auf Roger von der Wotanseiche zurückführt, meine Damen und Herren. (Beifall beim BZÖ.)

Niemals hätte ich mir gedacht, dass ich einmal einen Antrag ad hoc in erster Lesung dermaßen zur Behandlung anempfehlen muss, dass die Antragsteller mir den Beweis dafür geliefert haben, wie dringlich die Behandlung dieses Antrages ist. (Zwischenruf des Abg. Mag. Stefan.)

Herr Präsident, vielleicht ist es möglich, da es sich um deine eigene Fraktion handelt, dass wir diesen Antrag in einer öffentlichen Ausschusssitzung behandeln können. – Ich danke. (Beifall bei BZÖ und ÖVP.)

20.09


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeord­neter Dr. Zinggl. Gewünschte Redezeit: 2 Minuten. – Bitte.

 


20.10.14

Abgeordneter Mag. Dr. Wolfgang Zinggl (Grüne): Herr Präsident! Was sollen wir mit diesem Antrag jetzt tun? Ernst nehmen können wir ihn ja wirklich nicht! Ich glaube, Herr Kollege Stadler, Sie nehmen das viel zu ernst. In Wirklichkeit ist das ein ganz listiger Trick der FPÖ – und wenn Sie denen auf den Leim gehen, dann sind Sie selber schuld! Ich gehe denen nicht auf den Leim. Die hätten jetzt ganz gern, dass wir da irgendwie die Kiste auspacken: Deutschtümelei, Kulturhygiene, Gleichschritt, Unifor­mierung und so weiter. Das machen wir sicherlich nicht. Das ist einfach zu blöd! (Zwischenruf des Abg. Mag. Stadler.)

In Wirklichkeit ist das eine sehr lächerliche Sache, und das ist das Problem: Sie machen nämlich mit einem solchen Antrag das Parlament lächerlich. Das ist Ihre eigentliche Absicht, und das stört uns. Ich kann Ihnen auch sagen, warum. Kollege Stadler hat es schon angedeutet: In diesem Antrag sind allein gezählte 21 Fremd­wörter. Das bedeutet, dass ihr euch ja selbst nicht ernst nehmt; Beziehungsweise wollt ihr von uns, dass wir euch ernst nehmen, aber ihr seid die Spaßfraktion in der ganzen Geschichte.

Zweitens: Wenn jeder Abgeordnete, der heute und gestern oder in der letzten Sitzung für jedes Fremdwort, das er in seiner Rede verwendet hat, einen Euro eingezahlt hätte, dann wäre wahrscheinlich schon das ganze Bildungsbudget saniert oder „wieder­hergestellt“, wie es natürlich bei euch heißen würde.

Drittens, Herr Kollege Strache, haben Sie wahrscheinlich den Antrag nicht gelesen. Das kann nicht sein, denn sonst könnten Sie mit Ihrem Strache-Rap schon aufhören. „Rap“ ist nämlich eindeutig ein Wort, das Sie nicht brauchen können – und im Wiener Wahlkampf können Sie auch nicht in die „coole Disco“ gehen, sondern bestenfalls in


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