Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll17. Sitzung / Seite 225

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

nachher noch mit ihm unterhalten. Er hat in Ihrem Text gezählte vier Fehler mehr gefunden als ich. Es würde mich interessieren, welche das im Detail gewesen sind. (Abg. Strache: Neue Freunde!)

Auf einen Aspekt möchte ich in der Genese Ihres Textes noch besonders hinweisen: Sie schreiben in Frage 61 in Ihrer Anfrage vor zwei Jahren: „Wie viele Schulklassen der verschiedenen Schultypen in Österreich haben einen Anteil an Schülern nicht­deutscher Muttersprache und ausländischen Schülern von über 100 Prozent?“ (Heiterkeit bei den Grünen.)

Ich kann es Ihnen sagen: Es gibt keine Schule in Österreich, die einen derartigen Anteil haben kann! Ich kann Ihnen aber einen Rat mit auf den Weg geben, den der berühmte Österreicher – für einige von Ihnen ist er vielleicht kein Österreicher, für uns ist er ein ganz großer Österreicher – Karl Kraus Ihrer Vorgängerpartei in den dreißiger Jahren mit auf den Weg gegeben hat.

Karl Kraus hat gemeint – Zitat –: Bevor Sie Deutsch denken wollen, sollten Sie zuerst einmal Deutsch schreiben lernen. – Zitatende.

Ich glaube, dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen, obwohl es von Karl Kraus noch ein zweites schönes Zitat gegeben hat:

„Es ist eben eine alte Erfahrung: Deutsch denken und Deutsch können ist zweierlei.“ – Danke schön. (Beifall bei den Grünen.)

20.24


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt nun Herr Abgeordneter Dr. Graf, Dritter Präsident, mit 5 Minuten gewünschter Redezeit zu Wort. – Bitte.

 


20.24.17

Abgeordneter Mag. Dr. Martin Graf (FPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Schule und Unterricht gehören natürlich zusam­men und sind untrennbar zu diskutieren, und ich bin froh, dass wir in den Ausschüssen die beiden Anträge, die wir gestellt haben, diskutieren können.

An die Adresse des Herrn „Oberlehrers“, der tatsächlich hier versucht, uns aufs Glatt­eis zu führen und wiederum vom Rednerpult aus Zusammenhänge herzustellen, die nicht existieren: Wir werden uns darüber im Ausschuss mit etwas mehr Redezeit noch unterhalten, keine Frage!

Ich habe heute etwas zur Kenntnis genommen: ... (Abg. Dr. Moser: Wie geht das mit über 100 Prozent?) – Herr Lehrer, Sie werden es wissen: Es gibt keine dummen Fragen, sondern nur dumme Antworten. Ich nehme an, dass der Apparat der Frau Bundesminister die Frage richtig beantwortet hat. Das war eine Intelligenzfrage! (Heiterkeit bei der FPÖ.) Hören wir uns die Antwort an, oder lesen wir sie!

Ich musste am heutigen späten Abend zur Kenntnis nehmen, dass es Wetteiferer – wobei die Betonung auf „Eiferer“ liegt – in Fragen der deutschen Sprache und der Hochhaltung dieser Kultur et cetera gibt, nämlich das BZÖ, vertreten durch Ewald Stadler, und die Grünen, vertreten durch Herrn Zinggl. Das sind die Wetteiferer in dieser Angelegenheit, wobei die Betonung auf Eiferer liegt. (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenruf des Abg. Mag. Stadler.)

Diskutieren wir das ohne großartige Polemik aus, weil es durchaus auch im euro­päischen Zusammenhang nottut, eine Lobby, wie ich einmal sagen möchte – und Fremdwörter sind kein Widerspruch zur deutschen Sprache, das wissen Sie auch –, für die deutsche Sprache zu finden. Wir wollen in der deutschen Sprache endlich


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite